Über Kriegsworte von Feldbischof Franziskus Justus Rarkowski
Vorgelegt wird hier die erste vollständige Edition der Kriegsschriften von F.J. Rarkowski (1873-1950), einschließlich seiner "Divisions-Chronik" von 1917 und der meist unterschlagenen Beiträge zum Soldatenblatt "Glaube und Kampf". Den Hirtenbriefen waren feierliche Einleitungsformeln vorangestellt: "Franziskus Justus, durch Gottes Barmherzigkeit und des Hl. Apostolischen Stuhles Gnade Titularbischof von Hierocaesarea, Katholischer Feldbischof der Wehrmacht, entbietet der hochwürdigen Wehrmachtgeistlichkeit und allen deutschen Wehrmachtangehörigen katholischen Glaubens Gruß und Segen im Herrn!" Der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, galt dem Militärbischof als höchste weltliche Autorität: "Unsere Feinde, gegen die wir nunmehr den deutschen Lebensraum zu verteidigen haben", wollten "die Vernichtung all dessen, was unser Führer geschaffen hat".
Diese im Auftrag der katholischen Friedensbewegung erarbeitete Quellenedition verweist auf den nahen Zusammenbruch der apologetischen Kirchengeschichtsschreibung. Sie wird ergänzt durch Beiträge von zwei Autoren, die sich schon 1976/77 mit der Spitze der Wehrmachtseelsorge befasst haben. Johannes Apold legte für seine Untersuchung damals eine nahezu vollständige Archivsammlung der Hirtenschreiben an. Der Theologe und pax christi-Pionier Heinrich Missalla (1926-2018) erschloss weitere Quellen und veröffentlichte die erste Auswahl von Schriften Rarkowkis.
Kirche & Weltkrieg - Band 9 (Herausgegeben von Peter Bürger, im Auftrag von pax christi)
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