Über Lehrjahre
Harry Graf Kessler - Schriftsteller, Publizist und Verleger, Kunstmäzen und Museumsdirektor, Politiker, Diplomat und akribischer Tagebuchautor - gilt als einer der hellsichtigsten Chronisten seiner Epoche. Der europäisch geprägte Adlige, der Kaiser Wilhelm I. und Bismarck noch persönlich kannte und nach 1919 entschieden für die Republik Partei ergriff, verließ Deutschland 1933 und begab sich ins französische Exil. Dort schrieb er seine Memoiren «Gesichter und Zeiten», deren zweites Kapitel «Lehrjahre» hier als eigenständiger Titel vorgelegt wird. Anschaulich schildert Kessler darin eine Kindheit und Jugend im ausgehenden 19. Jahrhundert: die Schulzeit in Paris, Ascot und Hamburg und die Studentenjahre in Bonn und Leipzig. Der persönliche Rückblick gerät ihm dabei zu einem faszinierenden Gesellschaftsporträt, einem lebendigen Stück Kultur- und Bildungsgeschichte des Kaiserreichs.
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