Über Letale Lösungen II
38 Krimis von nett bis niederträchtig
Eine putzwütige Hausfrau, ein dementer Ex-DDR-Grenzsoldat, eine merkwürdige neue Nachbarin oder der Unfalltod eines Kindes eröffnen eine Fülle an Konfliktstoffen zwischen Frust und Lust, Argwohn und Abrechnung mit unvorhersehbaren, oft ungewollten Ergebnissen, deren Hergang sich gelegentlich im Subtext verbirgt.
Menschliche Begegnungen geraten in Regina Schlehecks zweitem Band der Kurzkrimi-Reihe "Letale Lösungen" zu einer Gratwanderung zwischen GAU und Glück, die nicht zwangsläufig tödlich ausgehen muss. Den Auftakt der Sammlung vieler ausgezeichneter Texte machen drei Kinderkrimis. Aber Achtung: Auch wenn es harmlos oder humorig losgeht, kann es heftig werden. Kumpelei, Konflikte oder Karma geben den Ausschlag, wer auf der Strecke bleibt oder durchkommt. Die Autorin schildert in 38 manchmal super kurzen fiesen Geschichten liebevoll und bitterböse den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Sie legt Lesenden, die in die Schuhe der Figuren schlüpfen, nahe, dass wir alle auch anders könnten - als Drohung wie Anstoß zur (Selbst-)Reflexion.
In oft alltäglichen Situationen lässt Regina Schleheck eine große Bandbreite an Protagonist:innen Grenzerfahrungen machen, um ihre dunklen Seiten auszuloten und zu sehen, ob und wie sie die Kurve kriegen. Das sorgt für Spannung, aber auch für Empathie, sodass es beim Lesen schwerfällt, sich abzugrenzen - ganz egal, wie es ausgeht.
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