Über Liliths Ring
Ingo Pagans Debüt ist ein großer Wurf: Spannend und mit Drive erzählt er die Geschichte eines Mannes, dessen Hilfsbereitschaft bei einem nächtlichen Spaziergang seine Welt komplett auf den Kopf stellt. Unversehens wird ihm von einem sterbenden Mönch ein Ring an den Finger gesteckt, der ihn mit der uralten Dämonin Lilith vermählt und zu ihrem Hüter bestimmt.
Dieses Buch packt nicht nur durch die pralle, im besten Sinne phantastische Erzählkunst. Es spannt zudem mit einer herrlich plausiblen historischen Parallelperspektive auf zahlreiche faszinierende Frauenfiguren der Geschichte einen Bogen von Adams erster Frau bis zu Eva Braun. Man schaut nach der Lektüre unweigerlich anders auf die Geschichte der Menschheit. Drittens aber konstruiert Pagan mit der wirklich originellen Paar-Konstellation (heiraten Sie mal eine Dämonin!) ein bis zum Ende höchst reizvolles Vexierspiel um die urmenschliche Frage des Vertrauens in der Beziehung. Spätestens hier wird aus richtig guter Unterhaltung richtig gute Literatur.
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