Über Lucas Cranach
Die Wirkmächtigkeit historischer Abbildungen in Bezug auf das überlieferte Bild großer Persönlichkeiten kann kaum überschätzt werden. Jede Zeit machte sich ihre eigenen Bilder von Politikern, Künstlern, Philosophen und anderen Heroen, bezog dabei oft aber auch die in Vorgängergenerationen geschaffenen Bilder mit ein.
Die Buchserie "Bildbiografien" des Verlages Klaus-Jürgen Kamprad widmet sich dem Leben und dem Nachleben großer Persönlichkeiten der Vergangenheit in Wort und Bild. Fundiertheit des Textes und Anschaulichkeit des reichen Bildmaterials gehen dabei Hand in Hand.
Fast ein halbes Jahrhundert hindurch, von 1505 bis zu seinem Tode im Jahre 1553, bestimmte Lucas Cranach mit seinen Bildern die Außenwahrnehmung des sächsischen Hofes. Dabei war es dem Maler vergönnt, nicht nur für Kurfürst Friedrich den Weisen, sondern auch für dessen Nachfolger Johann den Beständigen und Johann Friedrich den Großmütigen zu arbeiten. Wie kein zweiter Maler prägte Cranach damit das Bild eines der mächtigsten Höfe der Frühen Neuzeit von der Zeit höchster Blüte bis zum dramatischen Niedergang in Folge des Schmalkaldischen Krieges.
Daneben begleitete und beförderte Lucas Cranach mit seinen Arbeiten auch die aufkommende reformatorische Bewegung. Seine Bilder waren es, die eine breite Öffentlichkeit mit Verfehlungen der Papstkirche konfrontierten. Gleichzeitig vermittelten Gemälde und Grafiken anschaulich die Kerninhalte der neuen Lehre, während zahlreiche Porträts die Popularität Martin Luthers entscheidend beförderten. So beeinflusste der Maler mit seinen Werken nachhaltig unsere Vorstellung von einer Zeit, die zu den prägendsten Epochen der Geschichte zu zählen ist - der Reformation.
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