Über Ludwig Thoma
Ludwig Thoma ist unsterblich: durch seinen "Münchner im Himmel", den Dienstmann Alois Hingerl, der als widerspenstiger Engel längst zur Kultfigur geworden ist. Durch seine "Heilige Nacht", die Weihnachtsgeschichte nach Evangelist Lukas in bairischer Mundart, die in vielen Familien zwingend zum gelungenen Heiligen Abend gehört. Und Thomas berühmte "Lausbubengeschichten" in der Verfilmung mit Hansi Kraus kennt, zumindest in Süddeutschland, auch jedes Kind.
Ludwig Thoma ist bayerisches Kulturgut - und noch so viel mehr. Sieben AutorInnen, allesamt führend auf dem Gebiet der Thoma-Forschung, beleuchten die vielen Facetten des schon zu Lebzeiten zum "Bayerndichter" geadelten Schriftstellers.
Thoma tritt als junger Poet auf, der erste Fingerübungen in der berühmten "Jugend" publiziert, als Zeitschriften-Herausgeber, der vor keiner Fehde mit der Konkurrenz zurückschreckt, oder als Autor für den unübertroffenen "Simplicissimus", dem das Genre der Satire dank seines altbayerischen Humors quasi auf den Leib geschneidert war. Der Privatmann Thoma zeigt sich ebenso vielschichtig: Enfant terrible und Stammtischbruder, Narzisst und Liebessuchender, Heimatdichter mit Stallgeruch und weitgereister Wetzer eines messerscharfen Verstandes.
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