Über Markttausch auf informellen Märkten. Analyse zur Wirtschaftssoziologie
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Wirtschaft und Industrie, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versucht, die folgende Forschungsfrage zu beantworten: Wie kommt Markttausch ohne formelle Institutionen zustande und welche Erkenntnisse und Implikationen lassen sich daraus für die Wirtschaftssoziologie ableiten? Diese Frage soll anhand von zwei, relativ unterschiedlichen, Beispielarbeiten untersucht werden. Dazu sollen der Aufsatz ¿Reputation and Coalitions in Medieval Trade: Evidence on the Maghribi Traders¿ von Avner Greif sowie ausgewählte Beispiele aus dem Buch ¿Andere Märkte - Zur Architektur der informellen Ökonomie¿ von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer untersucht werden.
Ein zentrales Anliegen der neuen Wirtschaftssoziologie ist es, die ¿soziale Einbettung¿ bei der Analyse von Märkten, Marktakteuren und weiteren ökonomischen Phänomenen zu berücksichtigen. Soziale Kontexte wirtschaftlichen Handelns wurden über lange Zeit und werden auch heute noch wenig thematisiert. Oftmals werden abstrakte, perfekt informierte Individuen vorausgesetzt, die auf Märkten problemlos in der Lage sind, die Handlungsmöglichkeit mit dem größtmöglichen persönlichen Nutzen zu identifizieren. Dabei wird die Rolle sozialer Beziehungen oder marktlicher Koordinationsprobleme meist nicht berücksichtigt.
Aufgrund dieser realitätsfernen Prämissen hat sich die Wirtschaftssoziologie zum Ziel gesetzt, die soziale Bedingtheit von Markthandeln zu untersuchen, empirisch zu belegen sowie theoretisch zu konzeptualisieren. Wie auch in der Ökonomik wurde jedoch meist stillschweigend von der Legalität der Märkte und des Tausches ausgegangen. Doch wie verhalten sich Akteure, wenn dem Markttausch die rechtliche Grundlage entzogen wird? Worin bestehen die Unterschiede zum formellen Tausch, wie begegnen Marktakteure potenziellen Problematiken und wie versuchen sie diese zu lösen?
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