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Medizin Und Geschlecht

- Zur Konstruktion Der Kategorie Geschlecht Im Medizinischen Diskurs Des 19. Jahrhunderts

Über Medizin Und Geschlecht

Nach wie vor gibt es nur wenige medizinhistorische Arbeiten, in denen Ge­ schlechterverhältnisse und Geschlechterdifferenz in der Entwicklung von Medizin untersucht werden. Das Paradigma einer geschlechtsneutralen Wis­ senschaft wird ebensowenig in Frage gestellt wie die "Natürlichkeit" der Geschlechterverhältnisse. Gerade die Frauen- und Geschlechtergeschichte und die neuere Wissenschaftsgeschichte haben demgegenüber aber die Histo­ rizität von "Natur" aufgezeigt und die Naturwissenschaften als ein historisch bedingtes und variables Wissenssystem interpretiert. Die Produktion und Anwendung von Wissen erscheinen als zutiefst abhängig vom jeweiligen soziokulturellen Entstehungskontext. Meine Untersuchung medizinischer Quellen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts geht davon aus, daß das produzierte Wissen weder eine anschei­ nend "entdeckte" Natur lediglich widerspiegelt noch geschlechtsneutral or­ ganisiert ist. "Geschlecht" als historische Kategorie in die Medizingeschichte einzuführen, bedeutet also keineswegs, nur die biologistischen Naturalisie­ rungen von "Weiblichkeit" aufzuspüren und wegen ihrer antifeministischen und misogynen Gehalte an den Pranger zu stellen. Es geht um mehr: Es muß zum einen danach gefragt werden, inwiefern medizinische Theorien durch das Postulat der Geschlechterdifferenz strukturiert wurden. Zum anderen muß herausgestellt werden, welchen Anteil die Medizin an der Herstellung der Geschlechterordnung hatte.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783810020093
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 383
  • Veröffentlicht:
  • 31. Januar 1998
  • Ausgabe:
  • 1998
  • Abmessungen:
  • 229x152x21 mm.
  • Gewicht:
  • 526 g.
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Beschreibung von Medizin Und Geschlecht

Nach wie vor gibt es nur wenige medizinhistorische Arbeiten, in denen Ge­ schlechterverhältnisse und Geschlechterdifferenz in der Entwicklung von Medizin untersucht werden. Das Paradigma einer geschlechtsneutralen Wis­ senschaft wird ebensowenig in Frage gestellt wie die "Natürlichkeit" der Geschlechterverhältnisse. Gerade die Frauen- und Geschlechtergeschichte und die neuere Wissenschaftsgeschichte haben demgegenüber aber die Histo­ rizität von "Natur" aufgezeigt und die Naturwissenschaften als ein historisch bedingtes und variables Wissenssystem interpretiert. Die Produktion und Anwendung von Wissen erscheinen als zutiefst abhängig vom jeweiligen soziokulturellen Entstehungskontext. Meine Untersuchung medizinischer Quellen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts geht davon aus, daß das produzierte Wissen weder eine anschei­ nend "entdeckte" Natur lediglich widerspiegelt noch geschlechtsneutral or­ ganisiert ist. "Geschlecht" als historische Kategorie in die Medizingeschichte einzuführen, bedeutet also keineswegs, nur die biologistischen Naturalisie­ rungen von "Weiblichkeit" aufzuspüren und wegen ihrer antifeministischen und misogynen Gehalte an den Pranger zu stellen. Es geht um mehr: Es muß zum einen danach gefragt werden, inwiefern medizinische Theorien durch das Postulat der Geschlechterdifferenz strukturiert wurden. Zum anderen muß herausgestellt werden, welchen Anteil die Medizin an der Herstellung der Geschlechterordnung hatte.

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