Über Mein griechisches Dorf
Dimitrios betreibt eine Messerschmiede. Im August strömen die Menschen zur Marienkirche und einige leisten sich ein Taschenmesser mit Holzgriff als Andenken. In der Metzgerei verfolgt die Kundschaft gebannt, wie Emmanuel die Schlachttiere in Küchenportionen zerteilt. Aristos, der Friseur von gegenüber, wartet auf Kundschaft. Lärmende Kinder füllen den Dorfplatz unter der großen Platane. Mittagszeit!
Dieses griechische Bergdorf ist Fiktion, ein Ideal. Denn längst hat die Moderne Einzug gehalten. Fehlende Ausbildungsmöglichkeiten, die Mühsal der Feldarbeit und das karge Einkommen im traditionellen Handwerk sind keine Zukunftsperspektiven - nicht nur für die Jugend. In manchem Dorf hat sich - man könnte meinen zum Trotz - ein harter Kern gebildet. Menschen, die bleiben wollen, oder müssen. Familien, die zusammenhalten und in ihrem traditionellen Lebensstil Zufriedenheit finden.
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