Über Merzkunst zwischen System und Chaos
Die Merzkunst von Kurt Schwitters gründet auf einem Widerspruch: Sie erscheint als geschlossenes, hochgradig strukturiertes Ganzes, offenbart aber zugleich eine Dynamik, welche die Grenzen zwischen den Künsten sowie zwischen Kunst und Nichtkunst übertritt. Diesen zuvor nie systematisch aufgelösten Gegensatz nimmt Antje Wulff auf Basis der transdisziplinären Systemtheorie in den Blick. Ihre Analyse fokussiert auf das komplexe Wechselspiel von Formbildung und Formauflösung in der Merzkunst sowie ihrer Rezeption. Damit leistet sie eine Neuperspektivierung, die das enorme Erkenntnispotenzial von Merz ebenso belegt wie die Fruchtbarkeit der Systemtheorie für die Geisteswissenschaften.
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