Über Monica Ross: valentine
Nach dem Fall der Mauer besuchte die britische Künstlerin und Autorin Monica Ross die Dresdner
Gemäldegalerie, wo sie vom Anblick der "Sixtinischen Madonna" von Raffael hingerissen war.
Daraufhin begann sie eine Recherche zur Rezeption des Bildes. valentine ist eine Annäherung an
die Madonna "als eine Abfolge sich überlagernder Augenblicke, in denen sich Zeitlichkeiten ver-
weben und wiederkehren" (Lisa Panting). Ross verknüpft in ihrem Buch persönliche Erinnerungen
mit einer kunsthistorischen Analyse des Bildes, das sie auf andere Spuren bringt, u.a. zum Fall
Dora bei Freud, den sie einer feministischen Kritik unterzieht, zur Relektüre von Walter Benjamins
Aufsatz "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" sowie den Balkan-
kriegen in den 1990er Jahren.
Das englische Original entstand 2000 in Zusammenarbeit mit der Londoner Galerie MILCH und
dem Grafiker Markus Dreßen. Das Buch liegt nun erstmals in deutscher Übersetzung vor.
Monica Ross (1950 - 2013) war eine britische Künstlerin und Kunstdozentin, die mit Video,
Zeichnung, Installation, Text und Performance arbeitete. Ihre Werke befassen sich mit Fragen
der Repräsentation, Erinnerung und Geschichte.
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