Über Nationalsozialistische Konzentrationslager: Entwicklung und Funktion
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Konzentrationslager waren während der gesamten nationalsozialistischen Herrschaft ein
zentraler Bestandteil des zwangsweisen Formierungs- und Unterdrückungssystems. In
späteren Jahren dienten sie der Inhaftierung von aus sozialen und rassistischen Gründen
Verfolgter; ihre Entstehung aber verdanken sie der Notwendigkeit der Zerschlagung der
politischen Opposition. Die Vernichtung der politischen Linken auf Geheiß nicht nur der NS-Führung, sondern auch
der konservativen Eliten, bildete 1933 die erste Phase eines doppelten Prozesses der
Zerschlagung der Opposition, der schließlich in der Auflösung der bürgerlichen Parteien und
der Errichtung der Einparteienherrschaft am 14. Juli 1933 gipfelte. Die vorhandene Maschinerie der Präsidialerlasse der Weimarer Republik genügte, um am 4.
Februar 1933 oppositionelle Zeitungen und Versammlungen, die sich gegen den neuen Staat
richteten, zu verbieten. Derartige Maßnahmen waren bereits vor Hitlers Machtübernahme
von den Behörden geplant worden. Im Wahlkampf von 1933 wurden diese Machtbefugnisse
vor allem gegen die Kommunisten voll ausgenutzt. Mitte Februar wies Göring die preußische
Polizei an, die paramilitärischen NS-Verbände zu unterstützen, und versprach seine volle
Rückendeckung, wenn von der Schußwaffe Gebrauch gemacht würde, um "dem Treiben
staatsfeindlicher Organisationen" ein Ende zu setzen. Die Orgie der Gewalt von
nationalsozialistischen Schlägertrupps gegen Kommunisten und Sozialisten wurde noch
weiter sanktioniert, als 50.000 Angehörige der SA, SS und des Stahlhelms (die man als
>nationale Verbände
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