Über Neuordnung der gewerblichen Prostitution durch die Reformation
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Seminar: Reformation und katholische Reform, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Die Prostitution in all ihren Formen und Erscheinungen gehört zum gesellschaftlichen Kontext seit Angedenken der Menschheitsgeschichte. Überlieferte Reliquien aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen der Erde zeugen von der Existenz der ¿käuflichen Liebe¿ und der mehr oder weniger sittlichen Prostitution. Eine einschneidende Zäsur diesbezüglich stellte der Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit dar. Die von Luther postulierte Reformation der katholischen Christenwelt erschütterte die abendländische Kultur und zog Veränderungen in allen Teilen der Gesellschaft nach sich. Die Rolle der Frau, ihre Rechte und Pflichten im frühneuzeitlichen Idealbild des ¿ganzen Hauses¿ differenzierte sich weitestgehend von der allgemeinen bekannten Darstellung der Frau im Mittelalter und zentralisiert einen Schwerpunkt moderner Gender-Forschung. Wenn auch der Grundbegriff ¿Prostitution¿ erst im 19. Jahrhundert Einzug in die deutsche Sprache hielt und zunächst ein ¿öffentliches Zuschaustellen¿ verkörperte, bezieht sich die vorliegende Hausarbeit auf den Begriffsgegenstand, der den rein sexuellen Aspekt berücksichtigt. Obwohl das ¿älteste Gewerbe der Welt¿ bis heute als unmoralisch und verrufen gilt, steht das Frauenhaus damals wie heute für einen finanzstarken Wirtschaftszweig, welcher schon aus steuerlichen Einnahmegründen legitimiert werden musste.Der folgende wissenschaftliche Ansatz soll lediglich auf die allgemeine und wirtschaftliche Prostitution angewandt werden. Die vorliegende Arbeit bezieht sich somit auf die genannten Aspekte und stellt sie in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext. Mit den unterschiedlichen Formen der Prostitution und der Funktion städtischer Frauenhäuser soll ein allgemeines Bild jenes Gewerbes vermittelt werden, aus welchem sich seine Existenz begründen lässt.
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