Über NS-Gedenkstattenpadagogik im postnazistischen Deutschland als Hilfe zum adaquaten Umgang mit migrantischen Jugendlichen
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1.5, Katholische Hochschule für Soziale Arbeit Saarbrücken , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Einwanderungsland. Diese Tatsache erkennen mittlerweile auch jene Parteien an, die sich lange Zeit gegen diese Einsicht gesträubt haben. Mit dieser Erkenntnis sind aber zahlreiche weitergehende Fragen verknüpft. Wie verändert sich eine Gesellschaft angesichts der Veränderungen in der Zusammensetzung ihrer Bevölkerung und wie sieht das Verhältnis zwischen Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft aus? Wo bestehen Unterschiede und wo die Gemeinsamkeiten? Dies sind Fragen die mittlerweile auf der Agenda der aktuellen Regierung stehen. Allerdings sind diese Fragen auch nicht neu und die deutsche Gesellschaft ist auch nicht erst seit Kurzem von Migrationsbewegungen geprägt. Im Gegenteil: Es muss sogar von einer weit zurückgehenden Migrationsgeschichte gesprochen werden. Allerdings erfährt diese bisher keinerlei Würdigung in der Gesellschaft.
Anders sieht es aus mit dem Themenkomplex "Nationalsozialismus und Holocaust". Die Auseinandersetzung mit diesem, ist seit der Gründung der BRD und der DDR fester Bestandteil deutscher Geschichte. Dabei bietet die Thematik immer wieder Stoff zu gesellschaftlichen Debatten von ungeheurer Sprengkraft. So kann in diesem Zusammenhang von einer eigenen Geschichtsgeschichte gesprochen werden.
Zu der Frage, wie die Thematik des Holocaust und des Nationalsozialismus Jugendlichen zu vermitteln ist wurde bereits viel geforscht und veröffentlicht. Ebenso ist das Thema "Bildung und Migration" nicht völlig neu in der wissenschaftlichen Debatte.
Allerdings wurden beide Themen bisher nur selten miteinander verknüpft gedacht, obwohl eine solche Verknüpfung im Grunde genommen sehr nahe liegt. Denn bei Fragen der Integration muss selbstverständlich die Befindlichkeit der Aufnahmegesellschaft zu einem Ausgangspunkt der Überlegungen gemacht werden. Und die ist in der BRD eng verknüpft mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust. Zahlreiche ehemalige Stätten des Terrors erinnern heute daran.
Ich werde in vorliegender Arbeit nun der Frage nachgehen, inwiefern die NS-Gedenkstättenpädagogik im postnazistischen Deutschland als Hilfe zu einem adäquaten Umgang mit migrantischen Jugendlichen dienlich sein kann.
Dazu habe ich mich entschlossen eine theoretische Arbeit vorzulegen, in der ich den aktuellen Stand der Diskussion darstellen und kommentieren werde.
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