Über Nur weil der Wind sich drehte
Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen sich spätabends an der Bushaltestelle. Während sie versuchen, sich im Gespräch anzunähern, bringt ein Schrei aus dem Dunkel plötzlich alles in Bewegung. So beginnt Linda Wortmanns spannender neuer Roman. Ein bunter Fächer aus Schicksalen breitet sich aus und verknüpft sich zu einer einzigen Geschichte.
Da ist Vera Marten, die routinierte Mitarbeiterin eines Reisebuchverlags, die davon träumt, einen Roman zu schreiben. Da spielen zum Beispiel Yvonne, die unersättliche Globetrotterin mit, der Teilchenphysiker Alfonso, dem nur die Mystik Halt gibt, die vereinsamte kratzbürstige Chefin Obermüller, der Priester Georg Kurier, der sich zwischen Diesseits und Jenseits zurechtfinden muss, der handfeste Waschmaschinenmonteur Friedrich Ahlers, die geistig Behinderten in der Sternenhalde, der Hippie-Akademiker, den es zu Forschungsreisen nach Asien treibt, die pakistanische Reiseberichterstatterin und nicht zuletzt junge Thais, die Hoffnung auf eine Zukunft haben.
Mitreißend und raffiniert verknüpft die Autorin die Fülle der Geschichten zu einer einzigen zutiefst bewegenden. Voller Überraschungen überschreiten ihre Figuren Grenzen in den menschlichen Beziehungen, Grenzen zwischen Ländern, Kulturen und Religionen. Und auf ungewöhnliche Weise verbinden sich spannungsgeladene Prosa und schwebende Poesie.
Auch in ihrem dritten Roman eröffnet uns Linda Wortmann Räume, die zu leben beginnen, wenn wir uns in sie hineinwagen, und die uns gelegentlich den Atem rauben.
Nur weil der Wind sich drehte, bahnte er mir den Weg hinter die Dinge.
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