Über Oberst Franz Weller (1901-1994) vom Kadettenkorps zur Bundeswehr
Franz Weller wurde am 5. Dezember 1901 als Sohn eines preußischen Ministerialamtmannes in Berlin-Schmargendorf geboren. Aufgewachsen und sozialisiert im Königlich-Preußischen Kadettenkorps, in den Kadettenhäusern Oranienstein bei Diez a. d. Lahn und Berlin-Lichterfelde, erlebte er hautnah die Wirren des Kriegsendes 1918/19 in Berlin. Er diente im regierungstreuen Freikorps v. Klewitz, das später in die Reichswehr übernommen wurde. Im April 1922 trat er als Offizieranwärter in das berühmte Infanterie-Regiment 9, 'Graf Neun', in Potsdam ein, aus dem zahlreiche Persönlichkeiten wie Axel von dem Busche, Wolf Graf von Baudissin und Richard Freiherr von Weizsäcker hervorgehen sollten. 1925 zum Leutnant befördert, erlebte Weller eine hochwertige militärische Ausbildung in der Reichswehr, die ihn für sein ganzes Berufsleben prägte. Während des Zweiten Weltkrieges bewährte er sich als hochdekorierter Infanterieoffizier besonders aufgrund seiner vorbildlichen Menschenführung. Zuletzt als Divisionsführer der 12. Armee, der 'Armee Wenck', erlebte er das Kriegsende bei Tangermünde, wo er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet.
Als Franz Weller 1956 seinen Dienst in der Bundeswehr antrat, gehörte er mit seinen Erfahrungen und Kenntnissen zu den für den Aufbau der noch jungen Streitkräfte unverzichtbaren militärischen Fachleuten der zweiten Reihe. Oberst Franz Weller hat sich als Mensch und Offizier in Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr verdient gemacht und ist daher traditionswürdig.
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