Über Papinianus
Andreas Gryphius: Papinianus
Am Hofe des kaiserlichen Brüder Caracalla und Geta dient der angesehene Jurist Papinian als Reichshofmeister. Im Streit um die Macht tötet ein Bruder den anderen und verlangt von Papinian die Rechtfertigung seines Mordes, doch dieser beugt weder das Recht noch sich selbst und stirbt schließlich den Märtyrertod.
Entstanden 1659. Erstdruck: Breslau (Gründer), 1659. Uraufführung am 09.02.1660, Elisabethanum, Breslau.
Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2017.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Andreas Gryphius: Großmütiger Rechtsgelehrter oder Sterbender Aemilius Paulus Papinianus. Text der Erstausgabe besorgt von Ilse-Marie Barth, mit einem Nachwort von Werner Keller, Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1965 [Universal-Bibliothek Nr. 8935].
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Über den Autor:
1616 wird Andreas Gryphius in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges in Glogau in Schlesien hineingeboren. Während seines Studiums lernt er die liberale, florierende Handelsstadt Danzig und das empirische Weltbild Galileis und Keplers kennen. 1637 nimmt er sechs Jahre währende Studien an der damals hochmodernen Universität in Leiden auf und veröffentlicht fünf Gedichtsammlungen, die ihm ersten Ruhm einbringen. Gegen Ende des Krieges kehrt er von einer ausgedehnten Studienreise nach Frankreich und Italien nach Schlesien zurück. 1664 stirbt Andreas Gryphius während einer Sitzung der glogauischen Landstände, deren Syndikus er seit 14 Jahren ist. Das Leid und der moralische Verfall sind die zentralen Themen seiner Dichtung. Der Schrecken des Krieges und die Vergänglichkeit allen menschlichen Handels spiegeln sich in dem umfangreichen Werk des bereits zu Lebzeiten gefeierten Autors, der 1662 als »Unsterblicher« in die »Fruchtbringende Gesellschaft«, die größte literarische Gruppe des Barock, aufgenommen wurde.
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