Über Polyelektrolytkomplexe aus schwer löslichen Arzneistoffen und basischen Polymeren zur gezielten Arzneistofffreisetzung
Die Erhöhung der peroralen Bioverfügbarkeit schwer löslicher Arzneistoffe ist eine der
größten pharmazeutisch-technologischen Herausforderungen der Gegenwart. Ziel der
Arbeit war die Verarbeitung von schwer löslichen, sauren Arzneistoffen mit
pharmazeutisch genutzten, basischen Polymeren zu Wirkstoff-Polymer-Assoziaten
(Polyelektrolytkomplexen), deren physikochemische Charakterisierung und
Untersuchungen zur gezielten Wirkstofffreisetzung aus diesen Komplexen.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden neuartige Polyelektrolytkomplexe mit Hilfe von
Schmelzextrusionsverfahren hergestellt. Am Beispiel des Modellarzneistoffes Naproxen
und einem basischen Polymethacrylat (EUDRAGIT® E PO) wurde im Kleinstmaßstab
(Dynamische Differenzleistungskalorimetrie, Heiztischmikroskopie, Gordon-Taylor-
Gleichung) die Möglichkeit einer intermolekularen Säure-Base-Reaktion in der Schmelze
überprüft. Das Herstellungsverfahren wurde erfolgreich mit unterschiedlichen Arzneistoff-
Polymer-Verhältnissen auf einen Zweischneckenextruder mit einem Durchsatz von bis
zu 1,4 kg pro Stunde übertragen.
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