Über Premieren ohne Wiederholung
Auch wenn ich es manchmal noch nicht wahrhaben will: mein Leben geht seinem Ende entgegen. Vielleicht hatte ein guter Freund mit seinem Rat Recht: "Nimm dich nicht so wichtig. Wen sollten deine Erinnerungen schon sonderlich interessieren?" Aber ich will trotzdem Zeugnis ablegen über mein Leben - auch wenn ich nur mit wenig Spektakulärem aufwarten kann. Oder vielleicht gerade deswegen. Denn - wie Friedemann Schulz von Thun in diesem Sinne schreibt: "Dein endliches Leben ist ein einmaliges Geschehen in diesem unendlichen Universum - eine absolute Premiere, ohne jede Wiederholung." Auch einige Leserinnen und Leser haben mich zur Veröffentlichung meiner Lebensbilanz ermutigt:
"... Ich habe Ihren Text sehr gern gelesen, er ist lebhaft und offen geschrieben und kann mit vielen spannenden und unterhaltsam erzählten persönlichen Erlebnissen und für viele exemplarischen, von Ihnen erlebten geschichtlichen Ereignissen aufwarten. Umso wertvoller ist diese Autobiografie, gerade für die jüngste Zeitgeschichte. ...«
»Die stimmungsvollen, dunklen Tage, die leise um ihre Kriegstoten trauernden Kirchenbesucher zu Weihnachten, das Abenteuer der Tante mit der Gans und zuletzt der kurzerhand von seinem Offizier mit dem Gürtel verprügelte abgängige russische Soldat - wie wichtig und reizvoll und traurig und in mancher Hinsicht auch komisch dadurch, dass Sie es so knapp schildern mit einem Humor, der sich nie in Szene setzt. ...«
"... Der arme Sünder Walter, der Gestapo-Mann, der über dem Wolgalied Tränen vergießt - Tante Lenel in der vermutlich dunklen Wohnküche an der Nähmaschine dahinschmelzend in Sehnsucht nach der von Richard Tauber besungenen "schattigen Platane" - das ist sehr bewegend ..."
Mehr anzeigen