Über "Publikumsbeschimpfung" - ein Sprechstuck von Peter Handke. Warum und wie beschimpft Peter Handke sein Publikum?
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Analyse von Theatertexten: "Theatrum Belli" - Der Krieg auf der Bühne, Sprache: Deutsch, Abstract: Handkes Publikumsbeschimpfung ist nicht als Beschimpfung eines Publikums angelegt, wie der Titel vermuten lässt. Auf jeden Fall ist dies nicht der Sinn des Werks. Durch diese Aufdeckung der Irreführung nähern wir uns dem Sinn schon weiter. Beschimpft wird erst auf den letzten fünf Seiten und das mit vorausgehender Warnung, dazu noch unterbrochen von Lobesreden an das Publikum.1
Laut seiner eigenen Exposition ist das Stück auch kein Theaterstück, sondern eine ¿Vorrede¿2. Es ist ein Sprechstück3, mit vier Schauspielern, die nicht schauspielen4, sondern bloß sprechen. Also eigentlich keine Schauspieler, nur Sprecher.5 Und das, was sie sprechen, hat keine tiefere Bedeutung.
Ein Titel, der nicht hält, was er verspricht, ein Theaterstück, das keines ist, Schauspieler, die nicht spielen, ein Theatertext, der keine weitere Bedeutung in sich trägt? Welchen Sinn hat das alles? Keinen? Oder doch einen?
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