Über Publikumsfondsgesellschaften in Der Russischen Foederation
Investmentfonds als Kapitalanlage sind entstanden, um einer breiten Bevölkerungsschicht die Möglichkeit zu geben, sich am Kapitalmarkt auch mit kleineren Beträgen zu beteiligen. Historisch gesehen haben sich Investmentfonds überwiegend dort gut entwickelt, wo ein Überschuß an Kapitalangebot auf eine sinkende Kapitalnachfrage gestoßen ist. In Zeiten eines knappen Kapitalangebots erschienen Fonds dementsprechend für die Anleger unattraktiv, so daß zum Beispiel auch in Deutschland dem Investmentsparen in den 20er Jahren wenig Erfolg beschieden war. In Rußland liegt demgegenüber eine völlig andere Situation vor. Einer hohen Kapital nachfrage steht zwar ein ansehnliches Kapitalangebot gegenüber, aus der Sicht der Anleger fehlt es den Kapitalnachfragern aber an der notwendigen Bonität. Trotz der Liberalisierung des russischen Kapitalmarkts hat die Bevölkerung noch kein Vertrauen in dessen Funktionsfahigkeit und bevorzugt die private Kapitalansammlung in Fluchtwährungen in Form von sogenanntem "Matratzengeld". Herr Mellinghoff nahm diese Situation zum Anlaß, die institutionellen Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Investmentsparens in Rußland zu untersuchen und die Frage zu beantworten, inwieweit Rußland ein Markt für internationale Fondsgesellschaften sein kann.
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