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Reziprozitat

Über Reziprozitat

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Seminar für Theorie und Politik der Einkommensverteilung), Veranstaltung: Psychologie und Ökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Wirtschaft scheint logisch. Das Studium eines Ökonoms besteht größtenteils darin, sich mit technischen Fertigkeiten und Werkzeugen auszustatten, um schließlich auf dem effizientesten Weg zum Gleichgewicht zu gelangen. Nutzenmaximierung, Rationalität, die optimale Menge, Erstausstattungen und Allokationen sind Fachbegriffe, die uns bereits aus dem Grundstudium geläufig sind. Besonders das Nutzenmaximierungsverhalten homogener Agenten war und ist ein Steckenpferd der ökonomischen Sicht, das sich aufgrund erfolgreicher Vorhersagemöglichkeiten bis heute durchgesetzt hat. Jedoch können nur zutreffende Ergebnisse aus standardisierten Modellen auf vollständigen Märkten gefolgert werden1. Diese oft zwanghaft erscheinende, von der Realität entfremdete Kallibrierung von Modellen fiel Adam Smith bereits im Jahre 1759 auf. Smith, nicht nur Ökonom, sondern auch bedeutender Moralphilosoph, wies darauf hin, dass sich der Nutzen eines Individuums nicht nur durch Abbildung seiner eigenen Präferenzen darstellen ließe. Vielmehr strich er heraus, dass das Wohlbefinden von sozialer Interaktion abhängt und somit erheblichen Einfluss auf dessen wirtschaftliches Handeln hat. Die Sympathie mit den Mitmenschen unterstellte er als Grundlage der Moral und als Triebfeder menschlichen Handelns.2 Das Auftreten von Phänomenen wie unvollständigen Märkten, Finanzmarkträtseln wie dem Risikoprämienrätsel oder einfachen Allokationsproblemen zeugen von der Tatsache, dass ökonomische Grundmodelle an ihre Grenzen stoßen. Um auch weiche Faktoren, wie beispielsweise Heterogenität, in Nutzentheorien berücksichtigen zu können, ist es nötig, psychologische und moralische Konzepte zu verstehen und in wirtschaftliche Denkstrukturen aufzunehmen und umzusetzen. Seit den 80er Jahren hat dieser Sinneswandel in der Ökonomie Einzug erhalten, so dass sozialpsychologische Ansätze wie Fairness und Reziprozität mehr und mehr in wirtschaftliche Modelle eingebettet werden. Diese Arbeit soll das Konzept der Reziprozität, also das gegenseitige Austauschen von Gefälligkeiten, aus dem sozialpsychologischen Blickwinkel beleuchten, von anderen psychologischen Verhaltensweisen abgrenzen und schließlich ökonomische Implikationen dieser Grundmoral andeuten. Als Rahmen dient hier der Artikel ¿The Norm of Reciprocity: A Preliminary Statement¿ von Alvin W. Gouldner. Nach Vermittlung der Norm aus sozialpsychologischer Sicht wird anhand von Experimenten die Nutzbarmachung des Prinzips veranschaulicht.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783640150397
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 28
  • Veröffentlicht:
  • 30. August 2008
  • Abmessungen:
  • 216x140x2 mm.
  • Gewicht:
  • 45 g.
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Beschreibung von Reziprozitat

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Seminar für Theorie und Politik der Einkommensverteilung), Veranstaltung: Psychologie und Ökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Wirtschaft scheint logisch. Das Studium eines Ökonoms besteht größtenteils darin, sich mit
technischen Fertigkeiten und Werkzeugen auszustatten, um schließlich auf dem effizientesten Weg
zum Gleichgewicht zu gelangen. Nutzenmaximierung, Rationalität, die optimale Menge,
Erstausstattungen und Allokationen sind Fachbegriffe, die uns bereits aus dem Grundstudium
geläufig sind. Besonders das Nutzenmaximierungsverhalten homogener Agenten war und ist ein
Steckenpferd der ökonomischen Sicht, das sich aufgrund erfolgreicher Vorhersagemöglichkeiten bis
heute durchgesetzt hat. Jedoch können nur zutreffende Ergebnisse aus standardisierten Modellen
auf vollständigen Märkten gefolgert werden1.
Diese oft zwanghaft erscheinende, von der Realität entfremdete Kallibrierung von Modellen fiel
Adam Smith bereits im Jahre 1759 auf. Smith, nicht nur Ökonom, sondern auch bedeutender
Moralphilosoph, wies darauf hin, dass sich der Nutzen eines Individuums nicht nur durch
Abbildung seiner eigenen Präferenzen darstellen ließe. Vielmehr strich er heraus, dass das
Wohlbefinden von sozialer Interaktion abhängt und somit erheblichen Einfluss auf dessen
wirtschaftliches Handeln hat. Die Sympathie mit den Mitmenschen unterstellte er als Grundlage der
Moral und als Triebfeder menschlichen Handelns.2
Das Auftreten von Phänomenen wie unvollständigen Märkten, Finanzmarkträtseln wie dem
Risikoprämienrätsel oder einfachen Allokationsproblemen zeugen von der Tatsache, dass
ökonomische Grundmodelle an ihre Grenzen stoßen. Um auch weiche Faktoren, wie beispielsweise
Heterogenität, in Nutzentheorien berücksichtigen zu können, ist es nötig, psychologische und
moralische Konzepte zu verstehen und in wirtschaftliche Denkstrukturen aufzunehmen und
umzusetzen. Seit den 80er Jahren hat dieser Sinneswandel in der Ökonomie Einzug erhalten, so
dass sozialpsychologische Ansätze wie Fairness und Reziprozität mehr und mehr in wirtschaftliche
Modelle eingebettet werden.
Diese Arbeit soll das Konzept der Reziprozität, also das gegenseitige Austauschen von
Gefälligkeiten, aus dem sozialpsychologischen Blickwinkel beleuchten, von anderen
psychologischen Verhaltensweisen abgrenzen und schließlich ökonomische Implikationen dieser
Grundmoral andeuten. Als Rahmen dient hier der Artikel ¿The Norm of Reciprocity: A Preliminary
Statement¿ von Alvin W. Gouldner.
Nach Vermittlung der Norm aus sozialpsychologischer Sicht wird anhand von Experimenten die
Nutzbarmachung des Prinzips veranschaulicht.

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