Über Risikowahrnehmung Und -Kommunikation Im Gesundheits- Und Arbeitsschutz
Auf der steten Suche nach der Objektivität bauen die Methoden und Verfahren der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Risikobewertung typischerweise auf dem so genannten normativ-formalistischen Risikoansatz auf (Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensausmaß). Die Problemstellungen des Arbeitsschutzes tangieren fachgebietsübergreifende Themen und fordern akzeptanzorientierte Entscheidungen, die in einem gesellschaftlichen Kontext stehen. Konsensfähige Lösungen setzen voraus, dass um die möglichen Handlungsoptionen in einem sozialpartnerschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmen gerungen wird. In der vorliegenden Arbeit wird daher die Ergänzung des tradierten Risikomodells um den psychologisch-kognitiven Risikoansatz empfohlen und insbesondere durch zusätzliche Risikomerkmale (Kontrollierbarkeit, Freiwilligkeit etc.), Aspekte der individuellen und kollektiven Wahrnehmung sowie um akzeptanzsteigernde Komponenten methodisch erweitert.
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