Über Schmierwirkungen in Schmiedegesenken
Wo durch Reibung Verschleiß verursacht wird, versucht man, ihn mit Hilfe von Zwischenschichten zwischen den aneinander reibenden Körpern zu ver ringern. Eine solche Aufgabe liegt auch bei Schmiedegesenken vor, die durch die Gleitreibung des heißen Schmiedegutes unter hohem Druck rasch verschlei ßen. Das ist beim Schmieden von Stahl, dem allein diese Arbeit gewidmet ist, umso wichtiger, als hier der Gesenkwerkstoff auch aus Stahl be steht und daher seine Widerstandsfähigkeit gewisse Grenzen findet, die die Wirtschaftlichkeit erheblich beeinträchtigen. Hier setzt die Bedeutung rasch einzubringender Zwischenschichten ein, die wir kurz Schmiermittel nennen, obwohl sie (wie z.B. Sägemehl oder Lösungsmittel) sonst nicht dazu gezählt werden. Wenn in der Praxis auch manchmal beim Schmieden von Stahl überhaupt nicht geschmiert wird, so neigen doch die meisten Auffassungen dazu, mit Sägemehl oder Altöl zu arbeiten. In ausländischen Veröffentlichungen wird von der Anwendung verschiedener Hilfsmittel, wie Graphit, Molybdän-Disulfid und Glas be richtet. Die Zusammenhänge zwischen Reibung, Verschleiß und Schmierung sind in 0 vielen Arbeiten bis zu Temperaturen von 300 C erforscht worden. Die Schmierprobleme bei der Warmlimformung und insbesondere beim Gesenkschmie den wurden jedoch bisher nur vereinzelt untersucht. Die Schmierung beim Gesenkschmieden ist ein recht verwickelter Vorgang. Neben dem Schmiermittel beeinflussen Gesenk- und Schmiedestückwerkstoff, Oberflächenbeschaffenheit von Werkzeug und Werkstück, Gesenk- und Schmiedetemperatur, Ausbildung von Vor- und Fertigform sowie Maschine und Verfahren die Lebensdauer der Schmiedegesenke, so daß es schwierig ist, die Wirkung eines Schmiermittels gesondert zu erkennen.
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