Über Schriften I
Caroline de la Motte Fouqué trägt mit ihren pädagogischen Schriften wesentlich zu den preußischen Bildungsreformen des zweiten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts bei, indem sie sich in der zeitgenössischen Diskussion über Mädchenerziehung und geschlechtsspezifische Bildung zu Wort meldet. Sie erarbeitet in den zwischen 1811 und 1818 erscheinenden Büchern »Briefe über Zweck und Richtung weiblicher Bildung« (1811), »Briefe über die griechische Mythologie, für Frauen« (1812) und »Die früheste Geschichte der Welt« (1818) ein an der Praxis orientiertes Erziehungskonzept, dessen Perspektiven für weibliche Emanzipation erst hundert Jahre später ansatzweise realisiert werden sollten. Daß ihre oft heterogenen Anschauungen in einem von gesellschaftlichen Umstrukturierungen heimgesuchten Land auch kommerziell erfolgreich waren, lag nicht zuletzt an dem Bedürfnis der Leserschaft nach einer neuen Rollendefinition der Frau in einer sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft.
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