Über Schritt für Schritt
16. Juli 2012, ein warmer Sommertag. Stefan Mörsdorf, von 1999 bis 2009 saarländischer Umweltminister, freut sich darauf, in wenigen Tagen mit Familie und Freunden seinen 51. Geburtstag zu feiern. Dann verändert eine Hirnblutung sein Leben. Schlagartig ist alles anders: Tagelang liegt der Umweltpolitiker im Koma, ringt mit dem Tod, die Ärzte geben nur noch wenig auf sein Leben. Falls er es trotzdem schaffen würde, dann bliebe er ein Schwerstpflegefall.
Vier Jahre später, am 3. Oktober 2016, steht der Geograf, gestützt auf seinen Pilgerstab und mit Tränen in den Augen, vor dem eindrucksvollen Portal der gotischen Kathedrale von Metz. 120 lange Fußkilometer im Zeichen der Jakobsmuschel liegen hinter ihm. Vom pfälzischen Kloster Hornbach aus war er Monate zuvor aufgebrochen zu einer Pilgerwanderung ganz eigener Art. Unzählige kleine Schritte haben ihn auf seinem Sternenweg zurück ins Leben gebracht. Er schildert schonungslos und offen ein Pilgern, das ihn unendlich viel Mühe gekostet, ihm aber auch ganz viel Kraft zurückgegeben hat. An dieser Erfahrung lässt Stefan Mörsdorf uns teilhaben. Geprägt von tiefer Spiritualität und Gottvertrauen, nimmt der gläubige Katholik seine Leserinnen und Leser aber auch kenntnisreich mit zu einer Reise in die Geschichte und Kultur einer deutsch-französischen Grenzregion. Entstanden ist so ein Buch, das anderen Menschen, die ebenfalls durch einen Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen worden sind, Mut machen will.
Metz ist für Stefan Mörsdorf zwar eine wichtige Etappe, doch sein Ziel heißt Santiago de Compostela. »Soweit ich auch gekommen bin - ich bin noch lange nicht am Ziel, wohl aber auf einem guten Weg. Und ich werde ihn weitergehen. Gemächlich, aber unverzagt. Schritt für Schritt!«
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