Über Schulkinder mit FASD
Bedingt durch den Alkoholkonsum ihrer Mütter kommen in Deutschland jährlich etwa 2% der Neugeborenen mit einer irreparablen Hirnschädigung (FASD) auf die Welt. Obwohl man diesen Kindern ihre Behinderung oft nicht ansieht, weisen sie u.a. starke Einbußen in der Impulskontrolle, ein sozial unangemessenes Verhalten sowie in vielen Bereichen Entwicklungsstörungen auf. Ihre besonderen Begabungen werden aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigung häufig übersehen.
Wie können diese Kinder in der Schule angemessen gefördert werden, ohne dass man sie überfordert und ins soziale Abseits drängt?
Anne-Meike Südmeyer nähert sich dieser Frage aus der Perspektive einer Pflegemutter und unterrichtenden Lehrerin. Von ihren praxisnahen Erfahrungen und Tipps können Eltern und Lehrkräfte gleichermaßen profitieren.
Als Pflegemutter eines Sohnes mit FASD weiß sie aus eigener Erfahrung, wie verzweifelt und allein gelassen sich viele (Pflege- und Adoptiv-)Eltern von der Institution Schule fühlen. Als Lehrerin versucht sie täglich den Spagat zwischen ministeriellen Vorgaben, Ansprüchen der Eltern und Bedürfnissen des einzelnen Kindes zu bewältigen.
Wie es trotzdem gelingen kann, dass Eltern eines Kindes mit FASD Schule als unterstützende Institution erleben, ohne sich ständig wie auf einer Anklagebank zu fühlen, beschreibt die Autorin im ersten Teil ihres Buches. Als Königsdisziplin sieht sie das Gespräch zwischen allen Beteiligten. Denn nur im vertrauensvollen Miteinander zwischen Schule und Elternhaus kann ein guter Weg für diese jungen Menschen gefunden werden.
Da aber niemand einen besseren Einblick in die Behinderung geben kann als ein Betroffener selbst, lässt sie im zweiten Teil des Buches ihren Pflegesohn zu Wort kommen. Nach seinen Anregungen schildert sie anschaulich, welche schulischen Rahmenbedingungen Kindern und Jugendlichen mit FASD helfen können. Sie benennt dabei diverse pädagogische Handlungsstrategien, die dazu führen, dass diese Schülerinnen und Schüler erfolgreich lernen und sich in ihrem Sosein wertgeschätzt fühlen.
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