Über Schwedische Felsbilder von Göteborg bis Strömstad
Die Felsritzungen in Schweden stellen das reichste Bildmaterial aus dem Norden des urgeschichtlichen Europa dar. Von der älteren Forschung wurden sie meist als religiöse Urkunden aus der Bronzezeit (etwa 1500-500 v. Chr.) aufgefasst. Nach neueren Forschungen handelt es sich nicht nur um Darstellungen von kultischen Ritualen, sondern auch um Abbildungen der sozialen Realität bzw. gesellschaftlichen Hierarchien. Die Anfertigung der Felsbilder erforderte einen hohen Aufwand, so dass ihre Anbringung für ihre Schöpfer ein wichtiges Anliegen gewesen sein muss. Regionale Besonderheiten zeigen, dass sie der lokalen Bevölkerung und nicht reisenden Künstlern zu danken sind. Bis auf die nordskandinavischen, der arktischen Jägerkunst zugehörigen Beispiele, die auch mittels Farbe aufgetragen wurden, sind die Bilder in Felsen eingeschlagen. Durch Gletscherschliff vorbereitete Felsen boten dafür ideale Projektionsebenen. Das harte Material setzte der Ausdrucksform allerdings Grenzen. Einige Bilder haben monumentale Größe, andere sind nahezu winzig. Bemerkenswerte Figurengröße kennzeichnet viele Ritzungen in Bohuslän, die auch die bekanntesten sind. Dargestellt sind primär: Menschen, Ackerbau und Tierhaltung, Jagd und Fang, Kult und Religion (z. B. die Sonne in Form des Radkreuzes), und damit verbunden Rad und Wagen, Schiffe und Waffen. Die Variation in Bohuslän ist sehr groß. Schiffsdarstellungen mit zahlreichen Mannschaftsstrichen, hinter- oder übereinander eingeschlagen, wechseln mit Bildern schwert- oder axttragender Männer, auch Reiter. Es kommen Adoranten mit erhobenen Armen und gespreizten Fingern, Lurenbläser und Tänzer vor. Bilder von Wild- und von Haustieren (Stiere) sowie von Wagen und Pflügern stellen den Bezug zum Ackerbau her. (Wiki)
Die hier vorliegende Ausgabe ist mit 58 S/W Tafeln illustriert.
Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1919.
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