Über Seeing is believing
Es war Liebe auf den ersten Blick.
Als ich, sechs Jahre zuvor, in der Mara-Steppe Kenias die ersten wilden, freilaufenden Giraffen meines Lebens sah, empfand ich sie sogleich wie die Offenbarung eines Wunders aus einer anderen Welt. Aber es gab diese Gestalten ja wirklich, im Hier und Jetzt, vor meinen Augen. Wir sahen uns, von Angesicht zu Angesicht.
Ich hatte mir seinerzeit den Afrika-Traum meiner Kindheit erfüllt, nachdem meine Sehnsucht durch jenen grandiosen Film über das Leben von Tania Blixen, Out of Africa, so überwältigend schön wieder wachgerufen worden war. Diesseits der Sehnsucht fehlten mir oft die Worte, weil mir die Augen übergingen...
Während jener Safari fühlte ich mich einmal von einer einzelnen Giraffe eine Ewigkeit lang so intensiv wahrgenommen, andächtig angeschaut, wie niemals zuvor von einem Menschen. Dieser Augenblick ging mir tief unter die Haut und seitdem nie mehr aus dem Herzen. Und ich wußte, daß ich eines Tages, anders als Tania Blixen, nach Afrika zurückkehren würde, um dieser Schönheit wiederzubegegnen, die mich gelehrt hatte, an das Paradies auf Erden zu glauben, bis in alle Ewigkeit...
Dies ist das Tagebuch meiner Rückkehr im Jahr 1994, als ich, andernorts, im Etosha-Nationalpark in Namibia, wieder auf meine Angebeteten traf.
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