Über Sehnsucht
Was tun, wenn man sich nicht einordnen kann in der Welt. Wenn man mal tief melancholisch, mal ausgesprochen humorvoll und ab und an gleichgültig und ebenso oft auch in einer Todessehnsucht lebt? Was tun, wenn man sich einfühlt in jeden, der sich einem in den Weg stellt. Wenn man zudem lieber ein klavierspielender Mann geworden wäre, als eine immerfort irgendwelche Hamsterradgedanken erzeugende Frau. Was tun, wenn man meint, immerzu alles falsch zu machen und sich gleichzeitig als ein brückenschlagendes Beziehungstier empfindet?
Schreiben! Das half dann, und Alfreds Ziel, endlich den Augenblick erleben zu können, an dem es ihr voll und ganz müßig erscheint, das eigene Schreiben in tiefgründige Metaphysik oder in unterhaltsamen Dilettantismus mit Anspruch einteilen zu müssen, ist nun mit SEHNSUCHT, einer wilden Sammlung an Kurztexten, erreicht. Und das ist gut, denn der Mensch sollte, Frau Alfreds Meinung nach, alles auf einmal können: lachen und weinen, verzweifeln und hoffen. Und das beiläufig wackelig dargebotene Nichts, ist nicht nur eine Tochtergeschwulst vom Göttlichen, sondern die Stütze des Ganzen.
Sehnsucht. Ein Lesebuch für alle, die ihren Urlaub nicht immer nur ins Sorglose buchen wollen, sondern auch Augen für das giftige Veilchen am Wegesrand haben¿...
Der Abstand zu mir selbst ist längst dehnbar geworden. Gleichstand unter uns Menschen kann es ja sowieso niemals geben; und immer wieder bleibt man mal irgendwo stehen und kommt nicht weiter. (Bettie I. Alfred)
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