Über Sind die Frauenfiguren Kleists typische Frauen ihrer Zeit?
Examensarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die drei zu untersuchenden Werke, "Die Marquise von O¿.", der "Zweikampf" und "Amphitryon", haben von ihrer Grundstruktur gewisse Gemeinsamkeiten, weshalb sie sich sehr gut eignen, um die Bandbreite der Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen aufzuzeigen, die Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts zugeschrieben und zugestanden wurden.
Die weiblichen Hauptfiguren der drei ausgewählten Werke geraten auf Grund eines sexuellen Fehltritts, sei er bewusst oder unbewusst, wirklich passiert oder nur scheinbar angenommen, von langer Hand geplant oder ganz spontan, in eine Notlage, die ihr Leben verändert und sie selbst in arge Bedrängnis bringt. Ein zweites Merkmal, das Julietta, Littegarde und Alkmene verbindet, ist ihre Schuldlosigkeit. Sie tragen alle drei keine Schuld an dem entstandenen Unglück und dieses kommt für sie plötzlich und unerwartet. Sie haben sich in ihrer Vergangenheit keine moralischen Verfehlungen erlaubt, sondern haben im Gegenteil ein tugendhaftes, vorbildliches Leben geführt.
Doch nun werden sie von ihrem scheinbaren Lebensretter, ihrem um ihre Gunst buhlenden Verehrer oder sogar Gott selbst so getäuscht, dass in ihrem Leben nichts mehr so ist, wie davor. Die Schicksale dieser Charaktere weisen gewisse Parallelen auf, die es möglich machen, die Frauenfiguren miteinander zu vergleichen, um so schließlich eine Aussage über das Frauenbild Kleists treffen zu können.
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