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Sommer 1971

Über Sommer 1971

Reginald hat nicht nur einen seltsamen Namen, er ist auch schon lange tot. Trotzdem erinnert er sich gut an den Sommer 1971, als das Transformatorhäuschen am Freibad zum Treffpunkt der Jugend wurde. Hier verbringen die Langhaarigen, die Möchtegern-Hippies und Kleinstadt-Revolutionäre und ihre ständig wechselnden Freundinnen ihre Nachmittage, hier sitzen sie herum, rauchen und hören ihre Musik. Jeder von ihnen hat sein eigenes Lied, in dem die Eigenarten und die Träume aufbewahrt sind. Heike träumt vom Sommer in Kalifornien (California Dreamin¿), Hüppie ist fasziniert von den Beatles (A Day in the Life), Udo hört Iron Butterfly (In a gadda da vida). Reginald sieht sie in diesem Sommer auf der Wiese, er wandert in ihren Gedanken herum, und er kann manchmal sehen, was aus in ihnen geworden ist und ihre Geschichten erzählen. Es sind zwölf Geschichten und zwölf Lieder. Sie handeln vom langsamen Tempo der Kleinstadt, vom Aufbruch aus der Kindheit, vom Glauben an die Kraft der Musik und von vielen Enttäuschungen. Reginald fragt sich, ob das einem großen Plan folgt. Er hat ja viel Zeit, sich viele Fragen zu stellen. Natürlich handeln die Geschichten gelegentlich auch vom Tod ¿ nicht nur beim Ich-Erzähler Reginald. Die frühen Siebziger Jahre sind in der Kleinstadt an der holländischen Grenze auch die Zeit der Drogen. Haschisch gibt es im nahen Holland, und weil die Helden der Kleinstadt-Jugend, die Musiker der Woodstock-Generation, Drogen nehmen, tun es die Jugendlichen ebenfalls. Drogenkonsum ist so etwas wie der Ausweis, dazu zu gehören. Und es bleibt bei vielen nicht beim Joint. Einige Drogenkarrieren enden tödlich. Zum Beispiel die von Berg, der sich mit geklauten Zigaretten aus dem Laden seines Vaters beliebt machen will und der seine Minderwertigkeitskomplexe mit Heroinkonsum bezwingt. Er setzt schließlich gemeinsam mit seinem Drogenfreund Udo ein Auto vor den Baum. Das ist so banal wie die Geschichten anderer Jugendlicher, die sich am Transformatorhaus am Freibad treffen, um Zeit zu verbringen. Ihre kleinen Sensationen sind der langhaarige Abiturient, der sich bei seinem Vater dafür rächte, dass ihm im Schlaf die Haare geschnitten worden waren, indem er die Hose des besten Anzugs seines Erziehungsberechtigten auf Shortslänge änderte. Oder die seines Klassenkameraden, der seinen Abituraufsatz zum Thema ¿Was ist Mut¿ mit dem schlichten Wort ¿DAS¿ bestritt. Die Geschichten begleiten das Herumtasten jener Generation ins Leben, die man heute die der Babyboomer nennt und die sich nun als Rentner fragt: War das alles? Und warum ging das so schnell?

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783384144676
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 196
  • Veröffentlicht:
  • 1. Februar 2024
  • Abmessungen:
  • 120x14x190 mm.
  • Gewicht:
  • 214 g.
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Beschreibung von Sommer 1971

Reginald hat nicht nur einen seltsamen Namen, er ist auch schon lange tot. Trotzdem erinnert er sich gut an den Sommer 1971, als das Transformatorhäuschen am Freibad zum Treffpunkt der Jugend wurde. Hier verbringen die Langhaarigen, die Möchtegern-Hippies und Kleinstadt-Revolutionäre und ihre ständig wechselnden Freundinnen ihre Nachmittage, hier sitzen sie herum, rauchen und hören ihre Musik.
Jeder von ihnen hat sein eigenes Lied, in dem die Eigenarten und die Träume aufbewahrt sind. Heike träumt vom Sommer in Kalifornien (California Dreamin¿), Hüppie ist fasziniert von den Beatles (A Day in the Life), Udo hört Iron Butterfly (In a gadda da vida). Reginald sieht sie in diesem Sommer auf der Wiese, er wandert in ihren Gedanken herum, und er kann manchmal sehen, was aus in ihnen geworden ist und ihre Geschichten erzählen. Es sind zwölf Geschichten und zwölf Lieder.
Sie handeln vom langsamen Tempo der Kleinstadt, vom Aufbruch aus der Kindheit, vom Glauben an die Kraft der Musik und von vielen Enttäuschungen. Reginald fragt sich, ob das einem großen Plan folgt. Er hat ja viel Zeit, sich viele Fragen zu stellen.
Natürlich handeln die Geschichten gelegentlich auch vom Tod ¿ nicht nur beim Ich-Erzähler Reginald. Die frühen Siebziger Jahre sind in der Kleinstadt an der holländischen Grenze auch die Zeit der Drogen. Haschisch gibt es im nahen Holland, und weil die Helden der Kleinstadt-Jugend, die Musiker der Woodstock-Generation, Drogen nehmen, tun es die Jugendlichen ebenfalls.
Drogenkonsum ist so etwas wie der Ausweis, dazu zu gehören. Und es bleibt bei vielen nicht beim Joint. Einige Drogenkarrieren enden tödlich. Zum Beispiel die von Berg, der sich mit geklauten Zigaretten aus dem Laden seines Vaters beliebt machen will und der seine Minderwertigkeitskomplexe mit Heroinkonsum bezwingt. Er setzt schließlich gemeinsam mit seinem Drogenfreund Udo ein Auto vor den Baum.
Das ist so banal wie die Geschichten anderer Jugendlicher, die sich am Transformatorhaus am Freibad treffen, um Zeit zu verbringen. Ihre kleinen Sensationen sind der langhaarige Abiturient, der sich bei seinem Vater dafür rächte, dass ihm im Schlaf die Haare geschnitten worden waren, indem er die Hose des besten Anzugs seines Erziehungsberechtigten auf Shortslänge änderte. Oder die seines Klassenkameraden, der seinen Abituraufsatz zum Thema ¿Was ist Mut¿ mit dem schlichten Wort ¿DAS¿ bestritt.
Die Geschichten begleiten das Herumtasten jener Generation ins Leben, die man heute die der Babyboomer nennt und die sich nun als Rentner fragt: War das alles? Und warum ging das so schnell?

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