Über Soteriologie in der spätmittelalterlichen Theologie
Das 14. und 15. Jahrhundert wurde im Abendland in vielfacher Hinsicht (Politik, Religion, Wissenschaften, technische Innovation) als Zeit eines definitiven Umbruchs erlebt. Nur radikale Kategorien wie die der Erneuerung z. B. in der via moderna oder in Renaissance und Humanismus, aber auch der Apokalypse und der Weltentsagung schienen diese Veränderungen ansatzweise beschreiben zu können. Keine Frage ist, dass die Menschen in einer solchen Zeit umso intensiver die Frage nach dem Heil stellten und theologische Soteriologie verstärkt in religiöse Praxis umsetzten. Die Frage nach der Erlösung stand bisher in den vielen Untersuchungen zum späten Mittelalter nicht im Vordergrund. Doch welche Rolle spielte die Frage nach dem Heil und wie gestaltete sich diese Frage unter den Konstellationen jener Zeit in entsprechenden Theorien aus? Wie ging diese Zeit mit dem theologischen Erbe um und welche Impulse für die religiöse Praxis zog sie aus ihm? Neun Aufsätze samt Forschungsüberblick geben Einblick in das soteriologische Denken des Spätmittelalters in Mystik, Schriftauslegung, Universitätstheologie und zahlreichen weiteren Kontexten. Der Band verfolgt so Themen und Motive der Vorgängerbände "Soteriologie in der frühmittelalterlichen Theologie" und "Soteriologie in der hochmittelalterlichen Theologie" weiter und beschließt das 2019 gestartete und von zahlreichen Autorinnen und Autoren mitgetragene Unternehmen, einen breiten Einblick in das Erlösungsdenken des Mittealters vorzulegen.Der Band enthält Beitäge von Michaela Bill-Mrziglod, Peter Bruns, Sigrid Müller, David Johannes Olszynski, Viki Ranff, Cornelius Roth, Ulli Roth, Matteo Vinti und Andreas Zecherle.
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