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Stille und Klang, Schatten und Licht

Über Stille und Klang, Schatten und Licht

Beim kompositorischen Schaffen von Toshio Hosokawa, dem international wohl bekanntesten lebenden japanischen Komponisten, handelt es sich um eine (Re-)Konstruktion japanischer Musik, die in ihrer Verortung in der traditionellen japanischen Kultur allein nicht aufgeht. Die traditionelle japanische Musik, die Ästhetik von Klang und Stille, wie sie u. a. Toru Takemitsu in seinen Schriften entfaltet, die durch Isang Yun vermittelte Auffassung des lang gezogenen und in seinem Verlauf gefärbten und ausdifferenzierten Einzeltons als ¿Pinselstrich¿, aber auch serielle Techniken, die Hosokawa durch Brian Ferneyhough und Klaus Huber kennenlernte, sowie Impulse, die von Helmut Lachenmann ausgingen, bilden wesentliche Einflussfaktoren. Wenn Hosokawa sich auf die traditionelle japanische Kultur, die in Japan nur noch von wenigen gepflegt wird, bezieht und diese gleichzeitig charakteristisch ¿ seinem ausgeprägten individuellen Personalstil entsprechend ¿ verändert und dabei Verknüpfungen zu Europa und zur neuen europäischen Musik sucht, entsteht gleichwohl etwas Eigenes, Neues. In 15 Gesprächen mit Toshio Hosokawa versucht Walter-Wolfgang Sparrer das Bild des Komponisten zu differenzieren. Ausgehend von der Biographie des 1955 in Hiroshima geborenen Musikers zielen diese Gespräche auf die Erhellung von Hosokawas Ästhetik und kompositorischem Handwerk sowie die Erörterung einzelner Werke und Werkgruppen, zu denen bisher drei Opern sowie zahlreiche Orchesterstücke und Instrumentalkonzerte zählen. Detailliert dargestellt werden u. a. die New Seeds of Contemplation für buddhistischen Ritualgesang und ein Ensemble traditioneller Instrumente (1995). Von Hosokawas musikalischem Denken, der Hinwendung zu traditionellen japanischen Texten, seiner Idee melodischer Kantabilität, die mit Idealen der Kalligraphie und der Tuschmalerei verknüpft ist, seiner besonderen Auffassung von Natur, Einflüssen des Buddhismus sowie der Kyoto-Schule mit ihrem Versuch, Zen und westliche Philosophie, Buddhismus und Ontologie (Existenzphilosophie) zusammenzudenken, ist immer wieder die Rede. Die historischen Bezüge werden durch Annotationen sowie ausführliches Bildmaterial erläutert. Fast beiläufig enthält der Leser Einblicke in die Hintergründe japanischer Kultur. Dokumentiert wird in diesem mit Notenbeispielen, einer Chronik, einem Werkverzeichnis und einer Diskographie großzügig ausgestatteten Band aber auch Hosokawas Rolle als Vermittler der europäischen neuen Musik in Japan ¿ als Lehrer in Tokyo und Hiroshima, als Festival-Leiter in Akiyoshidai und Takefu.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783936000474
  • Einband:
  • Gebundene Ausgabe
  • Seitenzahl:
  • 223
  • Veröffentlicht:
  • 1. April 2012
  • Abmessungen:
  • 179x20x253 mm.
  • Gewicht:
  • 565 g.
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Beschreibung von Stille und Klang, Schatten und Licht

Beim kompositorischen Schaffen von Toshio Hosokawa, dem international wohl bekanntesten lebenden japanischen Komponisten, handelt es sich um eine (Re-)Konstruktion japanischer Musik, die in ihrer Verortung in der traditionellen japanischen Kultur allein nicht aufgeht. Die traditionelle japanische Musik, die Ästhetik von Klang und Stille, wie sie u. a. Toru Takemitsu in seinen Schriften entfaltet, die durch Isang Yun vermittelte Auffassung des lang gezogenen und in seinem Verlauf gefärbten und ausdifferenzierten Einzeltons als ¿Pinselstrich¿, aber auch serielle Techniken, die Hosokawa durch Brian Ferneyhough und Klaus Huber kennenlernte, sowie Impulse, die von Helmut Lachenmann ausgingen, bilden wesentliche Einflussfaktoren. Wenn Hosokawa sich auf die traditionelle japanische Kultur, die in Japan nur noch von wenigen gepflegt wird, bezieht und diese gleichzeitig charakteristisch ¿ seinem ausgeprägten individuellen Personalstil entsprechend ¿ verändert und dabei Verknüpfungen zu Europa und zur neuen europäischen Musik sucht, entsteht gleichwohl etwas Eigenes, Neues. In 15 Gesprächen mit Toshio Hosokawa versucht Walter-Wolfgang Sparrer das Bild des Komponisten zu differenzieren. Ausgehend von der Biographie des 1955 in Hiroshima geborenen Musikers zielen diese Gespräche auf die Erhellung von Hosokawas Ästhetik und kompositorischem Handwerk sowie die Erörterung einzelner Werke und Werkgruppen, zu denen bisher drei Opern sowie zahlreiche Orchesterstücke und Instrumentalkonzerte zählen. Detailliert dargestellt werden u. a. die New Seeds of Contemplation für buddhistischen Ritualgesang und ein Ensemble traditioneller Instrumente (1995). Von Hosokawas musikalischem Denken, der Hinwendung zu traditionellen japanischen Texten, seiner Idee melodischer Kantabilität, die mit Idealen der Kalligraphie und der Tuschmalerei verknüpft ist, seiner besonderen Auffassung von Natur, Einflüssen des Buddhismus sowie der Kyoto-Schule mit ihrem Versuch, Zen und westliche Philosophie, Buddhismus und Ontologie (Existenzphilosophie) zusammenzudenken, ist immer wieder die Rede. Die historischen Bezüge werden durch Annotationen sowie ausführliches Bildmaterial erläutert. Fast beiläufig enthält der Leser Einblicke in die Hintergründe japanischer Kultur. Dokumentiert wird in diesem mit Notenbeispielen, einer Chronik, einem Werkverzeichnis und einer Diskographie großzügig ausgestatteten Band aber auch Hosokawas Rolle als Vermittler der europäischen neuen Musik in Japan ¿ als Lehrer in Tokyo und Hiroshima, als Festival-Leiter in Akiyoshidai und Takefu.

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