Über Systematik zur Umstellung von Chargenfertigung auf kontinuierliche Produktion an Beispielen zur Farbenherstellung
Die in dieser Arbeit vorgestellte Systematik ermöglicht die Umstellung existierender Batchverfahren auf kontinuierliche Produktion unter Berücksichtigung multikriterieller Aspekte und gibt Leitlinien zur Vorgehensweise. Zusammenfassend wurde ermittelt, dass die Umstellung von chargenweiser zu kontinuierlicher Betriebsweise üblicherweise in erhöhter Prozesseffizienz und verbesserter Stabilität der Produktqualität resultiert. In vielen Fällen lassen sich Einsparungen in Form von verringertem Energiebedarf und Reinigungsmitteleinsatz erzielen. Aus wirtschaftlicher Sichtweise ergibt sich aus zu amortisierenden Investitionen in Betriebsgerät eine schwer zu nehmende Hürde, welche bei fortgesetztem Betrieb des absatzweisen Verfahrens mit abgeschriebener Ausrüstung entfällt. Es werden denjenigen Prozessen die höchsten Chancen auf positive Prognose zugesprochen, in denen Effizienz und Ausbeute durch Verfahrensumstellung erhöht werden oder die zu signifikanter Kostenersparnis aufgrund im kontinuierlichen Betrieb liegender Vorteile führen. Weiterhin kann die Anwendung dieser Methodik zu einem besseren Verständnis der betriebenen Prozesse und deren Gesamtleistung führen. Dieser implizite Wert lässt sich nicht als monetäre Größe ausdrücken, muss aber auf der Habenseite der Projektergebnisse Berücksichtigung finden. Fällt am Ende die Entscheidung gegen eine Umstellung auf kontinuierlichen Betrieb, kann die Implementierung von im Laufe der Entwicklung neu erworbenen Erkenntnissen immer noch zur Verbesserung des bisherigen Batch-Prozesses dienen.
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