Über Umdeutung des Hoelderlinschen Verstandnisses vom Patriotismus im Nationalsozialismus
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Friedrich Hölderlin. Dichtung im Umbruch zur Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Besprechung einiger Gedichte Hölderlins und seines Romans ¿Hyperion¿ (...) machte mich auf Hölderlins besonderes Verhältnis zu seinem Vaterland aufmerksam. Nachdem ich in der Sekundärliteratur auf Anmerkungen gestoßen bin, dass die Nationalsozialisten einige Gedichte und Oden für ihre Ideologie missbraucht hatten, (...) stellte sich mir zuerst einmal die grundlegende Frage, wie die Nationalsozialisten Hölderlin und seine Gedichte zum Bestandteil ihrer Propaganda gemacht hatten. Ich konnte mir dies nur durch eine Veränderung des Hölderlinschen Vaterland-Begriffs erklären, da mir der Dichter zwar als ein zeitweise radikaler Revolutionär erschien, (...) durch seine spätere Distanzierung von der Schreckensherrschaft der Jakobiner relativierte sich für mich aber seine kämpferische Haltung. An dieser Stelle erkannte ich den Antagonismus im Verhalten des Dichters, da scheinbar auf der einen Seite die gesellschaftlichen und staatlichen Veränderungen durch ein Prozess erreicht werden sollten ¿ folglich auf keinen Fall ¿von oben¿ erzwungen oder auferlegt ¿ auf der anderen Seite gehen aus seinem literarischen Werk eindeutig kämpferische Parolen hervor. Daraus ergab sich für mich die Frage, ob sich Hölderlins Verständnis über die Jahre gewandelt hatte, eventuell motiviert durch politische Ereignisse seiner Zeit. Aus der ersten Recherche ergaben sich für mich zwei Forschungsaspekte: die Analyse seines Verständnisses vom Vaterland sowie die Umwertung dieses Begriffes im Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis:
(...) Kapitel 2 befasst sich mit der Herausarbeitung der Hölderlinschen Auffassung vom Patriotismus. In Kapitel 2.1 wird der Einfluss der politischen Ereignisse um 1800 auf Hölderlins patriotisches Denken untersucht, die, ohne Zweifel, eine starke Wirkung auf seine Person, sein Verständnis vom Vaterland und demnach auch auf seine Dichtungen gehabt haben. Die Betrachtung ausgewählter Dichtungen unter dem Aspekt des Patriotismus-Gedankens wird anschließend in Kapitel 2.2 vorgenommen. (...)
Das 3. Kapitel beschäftigt sich schließlich mit der Hölderlin-Rezeption im Nationalsozialismus. (...) Kapitel 3.1 thematisiert die Bezugnahme auf den Dichter durch Vertreter der besagten Zeit. (...) In Kapitel 3.2 wird schließlich explizit auf die Aufnahme von Hölderlins Dichtungen in den Kontext nationalsozialistischer Propaganda eingegangen (...).
Abschließend untersucht das 4. Kapitel die Rezeption der ¿deutschen Klassiker¿ im Nationalsozialismus. (...)
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