Über Unhörbarer Ruf
Ein entsetzliches Massaker in ¿ gegen Ende des 2. Weltkriegs an den Donauschwaben wird dem kroatisch-deutschen Lyriker Zdravko Luburic zum beispielhaften Ort, um an das Leiden der Menschen zu erinnern, die ¿im Namen¿ politischer Gewalt verfolgt und getötet wurden. Die Sprache seiner Gedichte macht die Allgemeingültigkeit des Sterbens und Leidens dieser Menschen deutlich und weist über ihren jeweils einzelnen Tod auf das Leiden und Sterben aller der Menschen hin, die bis heute in der ganzen Welt zu Opfern staatlicher Gewalt werden. In ihrem feierlichen, hymnischen Ton erhält die lyrische Sprache in der Überfülle der andrängenden, auch paradoxen Bilder eine Möglichkeit, die spirituelle Bedeutung des Todes zu zeigen. Die Reihenfolge der Gedichte bildet eine bewegliche, nicht zur Ruhe kommende Spirale. Rhythmus und Bilder bilden die verborgene Wahrheit des Todes. Die alptraumhaften Bilder kommen aus Träumen, die in unserem Innern von der Vernichtung des Menschen wissen. Die Landschaft verwandelt sich in Angst, die Farben verlöschen in Dämmerung zur Nacht, zum entsetzlichen Schweigen der Menschen. Nur der dauernde Ruf einer einzigen Stimme kann dieses beenden.
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