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Verstehen Ohne Zu Verstehen

- Soziologische Systemtheorie Und Hermeneutik in Vergleichender Differenz

Über Verstehen Ohne Zu Verstehen

Üblicherweise beginnt die wissenschaftliche Sozialisation in Einführungen und Proseminaren zur soziologischen Theorie mit einer recht einfach gebauten Unterteilung. Da gebe es auf der einen Seite hermeneutische, verstehende Ansätze, die sich der Sozialwelt aus der Binnenper­ spektive der Beteiligten nähern, auf der anderen Seite solche Theorien, die in einer Beobach­ terperspektive verharren und dem sozialen Geschehen explizit nicht übers Verstehen der Akteure, sondern über eher makrostrukturelle Faktoren zu Leibe rücken. Als geradezu para­ digmatischer Fall dieser zweiten Variante gilt üblicherweise die soziologische Systemtheorie, die ja -zumindest in ihrer Luhmannschen Variante -Akteure und ihre psychischen Verste­ hensleistungen gar nicht dem Sozialen zurechnet. Nun hat sich entgegen dieser allzu einfachen Einteilung in den letzten Jahren in der deutsch­ sprachigen Soziologie eine Debatte über die hermeneutischen Potentiale der Theorie auto­ poietischer Systeme etabliert. Einige Autoren haben zunächst bemerkt, daß Luhrnanns Theorie einerseits Theoriemotive und Begrifflichkeiten hermeneutischer Provenienz auf­ nimmt, daß diese Theorie aber auf den ersten Blick der handlungstheoretischen Anlage der hermeneutischen oder verstehenden Soziologie kaum ferner stehen könnte. Einem zweiten Blick jedoch haben sich einige gemeinsame Fragestellungen gezeigt, bis zu der These rei­ chend, die Systemtheorie biete eigentlich die zeitgemäßere Hermeneutik, weil sie nicht mehr nur psychische, sondern auch soziale Formen des Verstehens kenne.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783824443611
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 210
  • Veröffentlicht:
  • 27. August 1999
  • Ausgabe:
  • 1999
  • Abmessungen:
  • 210x148x12 mm.
  • Gewicht:
  • 277 g.
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Beschreibung von Verstehen Ohne Zu Verstehen

Üblicherweise beginnt die wissenschaftliche Sozialisation in Einführungen und Proseminaren zur soziologischen Theorie mit einer recht einfach gebauten Unterteilung. Da gebe es auf der einen Seite hermeneutische, verstehende Ansätze, die sich der Sozialwelt aus der Binnenper­ spektive der Beteiligten nähern, auf der anderen Seite solche Theorien, die in einer Beobach­ terperspektive verharren und dem sozialen Geschehen explizit nicht übers Verstehen der Akteure, sondern über eher makrostrukturelle Faktoren zu Leibe rücken. Als geradezu para­ digmatischer Fall dieser zweiten Variante gilt üblicherweise die soziologische Systemtheorie, die ja -zumindest in ihrer Luhmannschen Variante -Akteure und ihre psychischen Verste­ hensleistungen gar nicht dem Sozialen zurechnet. Nun hat sich entgegen dieser allzu einfachen Einteilung in den letzten Jahren in der deutsch­ sprachigen Soziologie eine Debatte über die hermeneutischen Potentiale der Theorie auto­ poietischer Systeme etabliert. Einige Autoren haben zunächst bemerkt, daß Luhrnanns Theorie einerseits Theoriemotive und Begrifflichkeiten hermeneutischer Provenienz auf­ nimmt, daß diese Theorie aber auf den ersten Blick der handlungstheoretischen Anlage der hermeneutischen oder verstehenden Soziologie kaum ferner stehen könnte. Einem zweiten Blick jedoch haben sich einige gemeinsame Fragestellungen gezeigt, bis zu der These rei­ chend, die Systemtheorie biete eigentlich die zeitgemäßere Hermeneutik, weil sie nicht mehr nur psychische, sondern auch soziale Formen des Verstehens kenne.

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