Über Verwandtsein und Herrschen
Catherine de Médicis war fast 30 Jahre lang eine zentrale politische Figur der
französischen Monarchie. Ihre Autorität beruhte auf ihrer Position als
Königinmutter. Die Studie geht der Frage nach, was Verwandtsein für sie und ihre
Nachkommen war, wie verwandtschaftliche Beziehungen ausgehandelt wurden und wie
Verwandtsein und Herrschen in der Praxis zusammenhingen. Was war eine Königinmutter,
ein königlicher Sohn oder eine königliche Schwester? Die Briefe, die sich Mutter und
Kinder schrieben, machen Verwandtschaft als flexibles Repertoire politischen Denkens
und Handelns sichtbar. In einer Epoche, die als Entstehungszeit moderner Staaten
betrachtet wird, wurde so Königsherrschaft in verwandtschaftlichen Beziehungen immer
wieder neu konzeptualisiert und legitimiert.
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