Über Von Ladenhütern und Paukenschlägern
Seit mehr als fünf Jahrzehnten publiziert Reinhard Wittmann, einer der führenden Buchhistoriker Deutschlands, nicht nur grundlegende Überblicksdarstellungen wie die »Geschichte des deutschen Buchhandels« (4. Aufl., 2019), sondern bietet mit seinen Aufsätzen immer wieder überraschende Einblicke in die Geschichte von Herstellung, Verbreitung und Lektüre von Büchern. Ursprünglich weit verstreut erschienen, bietet der Band rund zwei Dutzend seiner wichtigsten Beiträge in gesammelter Form. Das Spektrum reicht vom frühen Druck- und Verlagswesen der Jesuiten im 17. Jahrhundert über Verleger, Buchhändler und Leser der Goethezeit bis zur bayerischen Zensur der Prinzregentenära und zu den Münchner jüdischen Antiquaren des 20. Jahrhunderts. Seine stets mit munterer Feder geschriebenen, Polemik nicht scheuenden Texte sind frisch wie zum Zeitpunkt ihrer ersten Veröffentlichung. Wittmann war seiner Zeit immer mindestens einen Schritt voraus - viele von ihm einst beklagte Desiderate der Forschung sind es immer noch. Desto anregender ist die Lektüre seiner Aufsätze.
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