Über Wagner, der Werwolf
In einer Welt voller Intrigen, Räubern, Mördern und Dämonen ist ein Werwolf das harmloseste Übel.
Der Klassiker aus dem Jahr 1847 ist nun erstmals in deutscher Übersetzung erhältlich.
Am Rande des Schwarzwaldes lebt der arme und alte Hirte Fernand Wagner.
In einem Teufelspakt erlangt er Jugend, Schönheit und Reichtum für den Preis, sich einmal im Monat in einen gefräßigen Werwolf zu verwandeln. Auf der Suche nach einem Heilmittel findet Wagner in Florenz nicht nur die Liebe seines Lebens, sondern wird auch Teil einer Geschichte voller Dämonen, Affären, Intrigen, Mördern, sadistischen Nonnen und schrecklicher Geheimnisse.
Wagner der Werwolf ist eins der frühesten Bearbeitungen des Werwolf-Themas in der englischen Literatur und hat bis heute nichts von seiner schockierenden Kraft eingebüßt. Es ist eines der größten Werke von George W. M. Reynolds, einst der populärste Autor Englands und der "Meister des Penny Dreadful".
Inmitten eines immergrünen Waldes an den Ufern des Arno hat sich ein Mann - jung, schön und prächtig gekleidet - auf den Boden geworfen, wo er sich wie eine geschlagene Schlange in schrecklichen Zuckungen windet.
"Oh! Nein - Nein!", schreit er, als ringe er wie verrückt, wütend, aber vergeblich gegen einen unsichtbaren Dämon, der ihn in seinem Griff hält.
Der Wald hallt wider von diesem schrecklichen Heulen, Vögel fliegen erschrocken davon.
Doch siehe, welch furchtbare Veränderung vollzieht sich an der Gestalt des Mannes? Sein hübsches Antlitz dehnt sich zu einer wilden und rohen Gestalt aus; die schöne Kleidung, die er trägt, wird zu einer rauen, zottigen und drahtigen Haut; sein Körper verliert seine menschliche Gestalt und seine Arme und Glieder nehmen eine andere Form an. Mit einem rasenden Heulen des Elends, dem der Wald einen schrecklich treuen Widerhall gibt, und mit einem Ansturm wie ein stürmender Wind, stürzt der Unglückliche wild davon, nicht mehr ein Mensch, sondern ein monströser Wolf!
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