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Warten

- Eine Annaherung

Über Warten

Inhaltsangabe:Einleitung: Wenn wir erwarten, warten wir. Das Erwartete tritt nicht ein. Die Zeit vergeht. Das Erwartete tritt nicht ein. Würden wir nicht erwarten, wir würden nicht warten. Das Erwartete tritt nicht ein. Würden wir nicht warten, wir würden nicht bleiben. Das Erwartete tritt nicht ein. Wir bleiben und langweilen uns. Das Erwartete tritt nicht ein. Wir langweilen uns und vertreiben die Zeit. Das Erwartete tritt nicht ein. Der Zeitvertreib wird zur Gewohnheit. Das Erwartete tritt nicht ein. Das Warten wird zur Gewohnheit. Das Erwartete tritt nicht ein. Die Gewohnheit verzerrt unsere Wahrnehmung. Das Erwartete tritt nicht ein. Wir werden der Gewöhnung müde. Das Erwartete tritt nicht ein. Die Müdigkeit verzehrt die Erwartung. Das Erwartete tritt nicht ein. Wir vergessen, was wir erwarten. Das Erwartete tritt ein. Wir warten, also sind wir. Das Erwartete tritt nicht ein. Weil wir sein wollen, bleiben wir. Das Erwartete tritt nicht ein. Am Anfang steht eine Ahnung, dass der Mensch in einem tiefen Sinn, ob gewollt oder ungewollt, Wartender ist und Wartender bleiben wird. Eine Behauptung, die dem allgemeinen Streben widerspricht, das Warten an sich abschaffen zu können, zu müssen oder zu wollen. Ich werde erfragen, was und wo Warten ist und ob im Warten Quellen der Kreativität zu entdecken sein könnten. Ein Versuch. Schon bei den ersten Gedanken über das Warten erschlägt mich das Wort durch seine Unfassbarkeit; ein Wort, dass viele Befindlichkeiten abdeckt und doch nicht mehr als ein Platzhalter für eine Beschreibung eines zuständlichen Verhaltens ist. Die deutsche Grammatik ordnet Warten den intransitiven Verben zu, also einem nicht zielgerichteten Tun. Warten ist für uns primär eine Geste der Unterwerfung, der Bescheidung, des Verzichts, des Aufschubs. Durch präpositionale Ergänzungen erst bekommt Warten eine prozesshafte Richtung, die des Wartens auf etwas. Dadurch gerät es in einen zielgerichteten Bereich, den des Er-wartens. So wie im Erwarten ein Warten, so ist im Warten ein Er-warten enthalten. Schreibe ich über das Warten, schreibe ich also gleichermaßen über Erwartungen und damit über Wege, durch die Ziele erlangt werden. Die Herausbildung von Zielen findet immer in einem Zusammenspiel eines gesellschaftlichen Kontextes statt. Der Mensch wird durch seine Umwelt geprägt, er entwickelt für sich gültige Werte- und Moralsysteme, in denen er sich bewegen kann. In ihnen und durch sie formt er seine [¿]

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783838663258
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 64
  • Veröffentlicht:
  • 20. Januar 2003
  • Abmessungen:
  • 210x148x4 mm.
  • Gewicht:
  • 97 g.
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Beschreibung von Warten

Inhaltsangabe:Einleitung:
Wenn wir erwarten, warten wir.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Die Zeit vergeht.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Würden wir nicht erwarten, wir würden nicht warten.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Würden wir nicht warten, wir würden nicht bleiben.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Wir bleiben und langweilen uns.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Wir langweilen uns und vertreiben die Zeit.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Der Zeitvertreib wird zur Gewohnheit.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Das Warten wird zur Gewohnheit.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Die Gewohnheit verzerrt unsere Wahrnehmung.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Wir werden der Gewöhnung müde.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Die Müdigkeit verzehrt die Erwartung.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Wir vergessen, was wir erwarten.
Das Erwartete tritt ein.
Wir warten, also sind wir.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Weil wir sein wollen, bleiben wir.
Das Erwartete tritt nicht ein.
Am Anfang steht eine Ahnung, dass der Mensch in einem tiefen Sinn, ob gewollt oder ungewollt, Wartender ist und Wartender bleiben wird. Eine Behauptung, die dem allgemeinen Streben widerspricht, das Warten an sich abschaffen zu können, zu müssen oder zu wollen. Ich werde erfragen, was und wo Warten ist und ob im Warten Quellen der Kreativität zu entdecken sein könnten.
Ein Versuch.
Schon bei den ersten Gedanken über das Warten erschlägt mich das Wort durch seine Unfassbarkeit; ein Wort, dass viele Befindlichkeiten abdeckt und doch nicht mehr als ein Platzhalter für eine Beschreibung eines zuständlichen Verhaltens ist. Die deutsche Grammatik ordnet Warten den intransitiven Verben zu, also einem nicht zielgerichteten Tun. Warten ist für uns primär eine Geste der Unterwerfung, der Bescheidung, des Verzichts, des Aufschubs. Durch präpositionale Ergänzungen erst bekommt Warten eine prozesshafte Richtung, die des Wartens auf etwas. Dadurch gerät es in einen zielgerichteten Bereich, den des Er-wartens. So wie im Erwarten ein Warten, so ist im Warten ein Er-warten enthalten. Schreibe ich über das Warten, schreibe ich also gleichermaßen über Erwartungen und damit über Wege, durch die Ziele erlangt werden.
Die Herausbildung von Zielen findet immer in einem Zusammenspiel eines gesellschaftlichen Kontextes statt. Der Mensch wird durch seine Umwelt geprägt, er entwickelt für sich gültige Werte- und Moralsysteme, in denen er sich bewegen kann. In ihnen und durch sie formt er seine [¿]

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