Über Was unvergessen bleibt
Josef wurde ein Hirntumor entfernt. In einem Gedächtnistest soll er sich nun rückblickend an möglichst viele Ereignisse in seinem Leben erinnern, was gar nicht so leicht ist. Denn will er sich überhaupt an all das erinnern, was er bisher mühsam verdrängt hat? An den Vater mit seinen Spruchweisheiten und seiner Strenge, an Hermann, den mutigen und selbstbestimmten Bruder, der nun schon zehn Jahre tot ist. Oder an die Mutter, die eigentlich Sängerin hatte werden wollen und nur heimlich auf dem Klavier spielte, wenn ihr Mann nicht zu Hause war. Oder an Constanze, eine Erinnerung, die auch nach vielen Jahren noch schmerzt.
Reinhard Kuhnert folgt in seiner Erzählung "Was unvergessen bleibt" Josefs Lebenserinnerungen. Zwei weitere Erzählungen führen zu einer seltsamen Beerdigung in einem kleinen Dorf in Mecklenburg ("Nach alter Tradititon") und zu einem Familienbesuch in Weimar ("Ein jeder treibt das Seine"). Und in "Der Unsterbliche" wird von einem wundersamen Geschehen in der westirischen Provinz Connemara erzählt: Fergus Monahan ist tot. Oder doch nicht? Seine Frau Maeve jedenfalls ist fest davon überzeugt, dass er sich allerbester Gesundheit erfreut.
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