Über Willenbrock
Bernd Willenbrock, ehemals Ingenieur in einem DDR-Betrieb, führt im Berlin der späten neunziger Jahre erfolgreich einen Gebrauchtwagenhandel im Beruflichen wie im Privaten scheint alles zu stimmen: Die Ehe funktioniert, die Gattin hat Spaß an der Arbeit in der eigenen Boutique und ahnt nichts von Willenbrocks gelegentlichen Treffs mit attraktiven Kundinnen. Doch allmählich, erst unmerklich, dann unübersehbar, beginnen alle Sicherheiten des zivilisierten Lebens zu bröckeln: Diebstahl, Raubüberfall, Einbruch - hinter vermeintlich geordneten Verhältnissen wird ein Dschungel sichtbar, in dem nur noch eine Regel gilt: Hilf dir selbst! Christoph Hein legt in seinem »jüngsten, schönsten und reifsten Roman«, wie Die Welt urteilte, nach und nach bloß, was sich unter der Decke der Wohlanständigkeit verbirgt, wie die anfängliche Gelassenheit seines Helden in Resignation und Zynismus umschlägt. Mit äußerster Genauigkeit und scheinbar leichter Hand erzählt er von unseren Verhältnissen, hinter deren Fassaden die Katastrophen nur notdürftig verborgen sind.
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