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Willi, sitz!

Über Willi, sitz!

Ja un so ging's weider. Dreimol hott er die Zahnspang von moiner Dochter zerbisse, mir habbe gejauchzt vor Froid. Beim erste Mol hott die Zahnärztin noch herzhaft gelacht, beim zweite Mol is ihr es Lächele im Gesicht oigefrorn. Beim dritte Mol musste mir de Willi mitbringe. Sie hott em donn sämtliche Zäh gezooche, e Gebiss gemacht un wonn ich morjens uff die Abeit geh, nemm ich's mit. (aus: Willi, sitz!) Kann man sich wirklich vorstellen, dass Hildegard Bachmann in einer Fernsehsendung vor Tausenden von Zuschauern zu Johann Lafer gesagt hat: "Mein lieber Johann, mol ganz ehrlich: Wonn ich hier jetzt die Wahrheit ibber den Salat saach, bist du morje doin Job los." (Johann Lafer un ich) Oder Romeo und Julia auf Rheinhessisch - wie soll denn das gehen? Ganz einfach: Da wird aus Romeo der Sohn eines Finther Spargelbauern und aus Julia die Tochter eines Draiser Apfelplantagen-Besitzers: Acht Bauplätz nennt sie in Draas ihr eiche, die dut sie manchesmal mir zeiche. Drum will ich endlich sie besitze, weil mir die Bauplätz sunst nix nitze. (Romeo un Julia uff Rhoihessisch) Und für all diejenigen, die nicht mehr wissen, was eine Meggeldasch oder ein Schminzje ist, hat sich Hildegard Bachmann eine wunderbare Geschichte ausgedacht, in der sie viele im Mainzer Dialekt nicht mehr so gebräuchlichen Ausdrücke benutzt (und sie in Klammern ins Hochdeutsche übersetzt): Vum Karlche. Auch in ihrem dreizehnten Mundartbuch punktet Hildegard Bachmann wieder mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Selbstironie, skurrilen Alltagsgeschichten und mit zu Herzen gehenden Erinnerungen.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783960310075
  • Einband:
  • Gebundene Ausgabe
  • Seitenzahl:
  • 80
  • Veröffentlicht:
  • 12. Januar 2023
  • Abmessungen:
  • 123x11x194 mm.
  • Gewicht:
  • 188 g.
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Beschreibung von Willi, sitz!

Ja un so ging's weider. Dreimol hott er die Zahnspang von moiner Dochter zerbisse, mir habbe gejauchzt vor Froid.
Beim erste Mol hott die Zahnärztin noch herzhaft gelacht, beim zweite Mol is ihr es Lächele im Gesicht oigefrorn. Beim dritte Mol musste mir de Willi mitbringe. Sie hott em donn sämtliche Zäh gezooche, e Gebiss gemacht un wonn ich morjens uff die Abeit geh, nemm ich's mit. (aus: Willi, sitz!)
Kann man sich wirklich vorstellen, dass Hildegard Bachmann in einer Fernsehsendung vor Tausenden von Zuschauern zu Johann Lafer gesagt hat: "Mein lieber Johann, mol ganz ehrlich: Wonn ich hier jetzt die Wahrheit ibber den Salat saach, bist du morje doin Job los." (Johann Lafer un ich)
Oder Romeo und Julia auf Rheinhessisch - wie soll denn das gehen? Ganz einfach: Da wird aus Romeo der Sohn eines Finther Spargelbauern und aus Julia die Tochter eines Draiser Apfelplantagen-Besitzers: Acht Bauplätz nennt sie in Draas ihr eiche, die dut sie manchesmal mir zeiche. Drum will ich endlich sie besitze, weil mir die Bauplätz sunst nix nitze.
(Romeo un Julia uff Rhoihessisch)
Und für all diejenigen, die nicht mehr wissen, was eine Meggeldasch oder ein Schminzje ist, hat sich Hildegard Bachmann eine wunderbare Geschichte ausgedacht, in der sie viele im Mainzer Dialekt nicht mehr so gebräuchlichen Ausdrücke benutzt (und sie in Klammern ins Hochdeutsche übersetzt): Vum Karlche.
Auch in ihrem dreizehnten Mundartbuch punktet Hildegard Bachmann wieder mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Selbstironie, skurrilen Alltagsgeschichten und mit zu Herzen gehenden Erinnerungen.

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