Über Wladimir Korolenko: Sibirische Novellen. Vollständige Neuausgabe
"Wer überflüssige Kittel hatte, gab sie den Flüchtlingen hin. In jedem Arrestanten lebt das instinktive Gefühl der Sympathie für den kühnen Versuch, sich herauszureißen aus den dumpfen Kerkerwänden fort in die Freiheit." (Zitat S. 23 in diesem Buch)
Wladimir Korolenko wurde 1853 in Schytomyr, nördlich von Kiew in der heutigen Ukraine, geboren. Aus seiner polnischen, ukrainischen und russischen Identität heraus sah er keine Zukunft im Widerstreit der Nationalismen. Vielmehr gründete er auf einem unerschütterlichen Humanismus seine Leidenschaft und sein Engagement für die Benachteiligten wie die unterdrückten Bauern seiner Heimat. Für großes Aufsehen sorgte er beispielsweise, als er die Hungersnot der Jahre 1891-1892 bekannt machte und daraufhin zunehmend große Popularität genoß, welche auch den zaristischen Machthabern nicht verborgen blieb. Mehrfach verhaftet und nach Sibiririen verbannt kehrte er später in seine Heimat zurück und starb 1921 in der zentralukrainischen Stadt Poltawa.
In den hier vorliegenden, weitgehend heimlich verfassten "Sibirischen Novellen" zeigt sich Korolenkos humanistische Haltung, sein Mitgefühl gegenüber Flüchtlingen und den Schwachen in der Gesellschaft.
Enthaltene Erzählungen:
Die Flüchtlinge von Sachalin
Aus dem Tagebuche eines sibirischen Touristen
Ein Traum
Der Wald rauscht
In der Osternacht
Der alte Glöckner
Wladimir Korolenko.
Sibirische Novellen.
Übersetzung aus dem Russischen von Julius Grünberg.
Durchgesehener Neusatz, der Text dieser Ausgabe folgt:
Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig 1918.
Vollständige Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2022.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
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