Über Ziele, Aufgaben und Instrumente des Beschaffungscontrolling
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Ausgelöst durch Strukturveränderungen in den 70er Jahren, z. B. im Bereich Energie- und Verkehrswirtschaft, fand in den Unternehmungen eine Bewußtseinsänderung bezüglich der Bedeutung des Beschaffungsbereichs für die Unternehmung statt. Die Zunahme des Beschaffungsaufwands durch Rohstoffverknappung mit der Konsequenz regionaler Ausdehnung der Beschaffungsmärkte, steigende Wettbewerbsintensität auf den Absatzmärkten, die sich auch auf die Beschaffung auswirken sowie technischer Fortschritt, sind nur einige Gründe für eine vermehrte Koordinations- und Anpassungsproblematik in diesem Unternehmensbereich. Ein weiterer Grund für eine verstärkte Beachtung der Beschaffung durch die Unternehmensführung ist in dem hohen Anteil der Materialkosten an den Gesamtkosten der Unternehmung zu sehen. Laut dem Statistischen Jahrbuch von 1996 liegt der Materialkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe bei ungefähr 50 % des Bruttoproduktionswertes, je nach Branche sogar bei bis zu 60 % (eisenschaffende Industrie). Die Variation eines so großen Kostenblocks hat eine erhebliche Auswirkung auf das Unternehmensergebnis. Diese Entwicklungen führen zur Notwendigkeit, für eine versorgungssichere und wirtschaftlichere Beschaffung zu sorgen.
Das Controlling stellt einen Ansatz zur Lösung von Koordinations- und Anpassungsproblemen dar, die durch die zunehmende Komplexität, Dynamik und Diskontinuität der Unternehmensumwelt sowie die wachsende Unternehmensgröße entstehen. Somit stellt das Controlling, welches auf die spezifischen Aufgaben der Beschaffung ausgerichtet ist, ein Instrument der Führung zur Beseitigung dieser Probleme dar.
Für alle wesentlichen Funktionsbereiche einer Unternehmung existieren inzwischen spezialisierte Controllingkonzepte, so auch für das Beschaffungscontrolling. Das Anliegen dieser Arbeit ist die Darstellung der Ziele des Beschaffungscontrolling, der daraus abgeleiteten Aufgaben und der möglichen Instrumente zur Erfüllung dieser Aufgaben. Dabei wird ein breites Aufgaben- und Instrumentenspektrum vorgestellt, um die Vielfältigkeit der Aufgaben zu betonen und die Besonderheiten des beschaffungsspezifischen Controllingkonzepts herauszustellen.
In Kapitel 2 werden der Funktionsbereich Beschaffung und das beschaffungsspezifische Controlling grundlegend charakterisiert, da in der Literatur die Darstellungen zu diesen Konzepten teilweise erheblich voneinander abweichen. In den anschließenden Hauptkapiteln wird ein umfassender [¿]
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