Über Ziele, Richtpunkte und Methoden der modernen Völkerkunde
"Die Völkerkunde kann mit gutem Rechte eine moderne Wissenschaft genannt werden; erst der philosophisch abgeklärten Anschauung der Neuzeit war die Möglichkeit gegeben, sich rein um der Sache halber, ohne Nebenrücksichten und ohne irgendwelchen fremdartigen Zwecken dienen zu wollen, dem Studium fremder Eigenart hinzugeben. Zweifellos hatte auch die Vergangenheit Ursache genug, sich um das zu kümmern, was ausserhalb des eigenen Volkstums lag und vorging, und wir staunen, mit welcher Treue auf altägyptischen Denkmälern fremde Volksindividualitäten festgehalten worden sind, so dass man auf den ersten Blick erkennen kann, ob die abgebildeten Menschen Hamiten, Semiten, Neger sind. Auch eine so feinsinnige Nation wie die griechische, der niemand scharfen Beobachtungssinn wird absprechen wollen, musste ethnische Unterschiede erkennen und prüfend vergleichen." [...]
Der Autor dieses Werkes, Siegmund Günther (1848 - 1923), war ein deutscher Geograph, Mathematikhistoriker und Naturwissenschaftler.
Vorliegendes Buch ist ein Werk, dass auch heute noch für den interessierten Leser eine spannende und wissenschaftlich fundierte Lektüre ist. Es ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1904.
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