Über Zwangssterilisation und "Euthanasie" im Erinnern und Erzählen
In dieser Studie werden in bisher nicht erreichter Ausführlichkeit die letzten Zeitzeugen aus Sachsen vorgestellt, die an sich selbst oder deren Familienmitglieder die Auswirkungen der eugenischen und nationalsozialistischen Erbgesundheitspolitik zu spüren bekommen hatten: Sterilisation und Ermordung, die sogenannte NS-"Euthanasie". Im Rahmen eines Projektes am Lebensgeschichtlichen Archiv im Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden in Zusammenarbeit mit dem Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten Detmold wurden 13 Personen in der Zeit von 2008 bis 2012 über ihr Leben interviewt. Aus der Erfahrung des Verlustes von familiären Bezugspersonen, schädigender Pflegefamilien, körperlicher und seelischer Gewalt und von Diskriminierungen in der NS- und DDR-Zeit entstanden erhebliche Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Vor dem Hintergrund von mehreren hunderttausend Betroffenen ist der Ausschnitt begrenzt und zeigt dennoch die typischen Lebensverläufe dieser Gruppe von NS-Opfern.
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