Über Alkestis
Was für eine Geschichte! Ein Mann, der weiß, dass er sterben muss, sucht einen anderen Menschen, der bereit ist, für ihn stellvertretend in den Tod zu gehen. Alle lehnen ab, auch die alten Eltern, von denen er glaubt, da sie ja eh bald sterben müssen, könnte einer der beiden für ihn auf den Rest seiner Lebenszeit verzichten. Aber die Eltern denken nicht daran; der Vater beschimpft ihn sogar als Feigling, weil er dem Tod nicht ins Auge sehen will. Und wer macht es am Ende? Natürlich die Ehefrau! Aber sie stellt eine Bedingung: Er darf nie wieder heiraten. Er verspricht es. Sie stirbt, er überlebt. Aber ¿ glücklich ist er nicht. Da kommt ein Freund vorbei, erfährt, was geschehen ist und beschließt, die Frau aus dem Reich des Todes zurückzubringen. Als er zurückkommt, führt er eine verschleierte Frau an der Hand. Ist es Alkestis? Obwohl der Ehemann sich nicht sicher ist, nimmt er sie auf Drängen des Freundes in sein Haus auf. Sie schweigt.
Diese Geschichte wurde in den letzten 2000 Jahren immer wieder neu und immer wieder anders erzählt. Den verschiedenen Interpretationen des Alkestis-Mythos war eine interdisziplinäre Ringvorlesung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg gewidmet.
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